Sie gehörten zu den absoluten Geschenke-Favoriten: Gedruckte und digitale Bücher sind neben Gutscheinen und Süßigkeiten das beliebteste Weihnachtsgeschenk in Deutschland. Unser Leseverhalten ändert sich allerdings. Wir lesen zwar nicht weniger als vor 20 Jahren, aber anders – und viele Leser:innen wollen so schnell wie möglich die wichtigsten Informationen eines Texts erkennen. Das Berliner Start-Up “Blinkist” entwickelte daher bereits 2012 eine App, die diesem Trend entgegenkommt. Sie erlaubt ihren Nutzer:innen, komplexe Sachbücher innerhalb von 15 Minuten in ihren Kernaussagen zu erfassen und damit Lese- und Lebenszeit zu sparen.
Was ist Blinkist?
Im Jahr 2012 taten sich Holger Seim, Tobias Balling, Niklas Jansen und Sebastian Klein zusammen, die gemeinsam ein Problem lösen wollten: Alle drei liebten Bücher, aber hatten in ihrem Alltag nicht genug Zeit zum Lesen. Ihre Idee: Texte so zu verknappen, dass sie nichts von ihrer Quintessenz einbüßen und gleichzeitig einprägsam sind. Daraus entstand die App “Blinkist”. User:innen können Titel aus 27 Non-Fiction-Kategorien wie Unternehmertum, Politik oder Gesundheit wählen und sich in circa 15-minütigen Blinks die Kernaussagen wahlweise vorlesen lassen oder selbst lesen. Die Qualität der Sachbücher wird dadurch kontrolliert, dass jeder Titel von speziell geschulten Redakteur:innen und Expert:innen aufbereitet und kuratiert wird. Professionelle Sprecher:innen leihen den Texten am Schluss ihre Stimme. Im Schnitt arbeiten sieben unterschiedliche Mitarbeiter:innen an einem Blink. Mittlerweile umfasst die Datenbank über 4.000 Titel, die von 16 Millionen Nutzer:innen weltweit abgerufen werden. Aber auch komplette Hörbücher und innovative Audioformate können von den Nutzer:innen abgespielt werden. So gab das Unternehmen im Oktober 2020 bekannt, ab jetzt Shortcasts anzubieten, die schlanke Version von Podcasts also, welche in Zusammenarbeit mit den dementsprechenden Podcaster:innen genauso sorgfältig kuratiert werden sollen wie die Blinks.
Soll Blinkist das Buch ersetzen?
Blinkist, so die Gründer, soll keine Konkurrenz für das bestehende Verlagswesen darstellen, sondern als Ergänzung für bestehende Angebote verstanden werden. Der Co-Gründer Niklas Jansen erklärt dazu: “Blinkist bildet nur eine Brücke zum Entscheiden: Buch oder kein Buch. Viele Nutzer verwenden Blinkist, um sich persönlich oder beruflich weiterzubilden, oder aber auch, um über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Themen zu entdecken”.
Wie viel kostet die Nutzung?
Die App selbst ist kostenlos. Pro Tag bekommen Nutzer:innen einen von Blinkist ausgewählten Blink kostenlos. Wer sich für die Premiumversion entscheidet, erhält darüber hinaus unbegrenzten Zugang zu allen Titeln und Sonderfunktionen wie zum Beispiel Offline-Verfügbarkeiten der verschiedenen Blinks und die Möglichkeit, Textpassagen zu markieren und diese mit der App Evernote zu synchronisieren. Das kostet entweder 12,99 Euro im Monatsabo oder 79,99 Euro im Jahresabo.
Wer sich unsicher ist, ob das Angebot überhaupt das Richtige ist, kann Blinkist (hier) sieben Tage lang kostenlos testen.
von: Nadine Riez