HyLion will Lieferketten dekarbonisieren

In Schottland liegt ein besonderer Fokus auf die künftige Versorgung mit grünem Wasserstoff. Auch für die Energiewende insgesamt hat das Land große Visionen für Europa. Im diesem innovativen Umfeld baut das HyLion-Netzwerk nachhaltige Lieferketten für e-Methanol auf. Für sein Engagement hat die Initiative den „Green Investment Portfolio“-Status der Regierung erhalten.

Grüner Treibstoff aus Schottland für die UK und Europa für eine saubere Fortbewegung in der Luft, auf dem Meer und der Straße: Das Netzwerk HyLion widmet sich einem echten Zukunftsthema. Es lässt Wasserstoff aus erneuerbaren Energien herstellen, in e-Methanol umwandeln und baut ganzheitliche CO2-reduzierte Lieferketten auf. Anschließend soll der flüssige Kraftstoff in verschiedenen Anwendungen für Schiffe, Flugzeuge und die Industrie eingesetzt werden. Der Bedarf an solchen Initiativen ist groß: Allein die Schifffahrt, die rund 90 Prozent des Warenverkehrs im Welthandel übernimmt, stößt über eine Milliarde Tonnen CO2 aus. Damit ist sie für drei Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. E-Methanol gilt als ökologische Alternative zu fossilen Brennstoffen und soll zur Klimaneutralität beitragen.

Strategische und operative Unterstützung

Eine im wahrsten Sinne des Wortes „treibende“ Kraft des Projekts ist Sylvia Trage. Seit zweieinhalb Jahren ist die Partnerin bei der Management- und IT-Beratung MHP tätig. Sie ist Wirtschaftsingenieurin mit einem Fokus auf Elektrotechnik und promovierte Maschinenbauexpertin und war jahrelang international beratend im Bereich Einkauf und Supply Chain beschäftigt. Genau diese Expertise in der Entwicklung moderner Wertschöpfungsketten bringt sie in HyLion ein. Sie koordiniert potenzielle Partner und unterstützt das Netzwerk strategisch. Ihr Team wiederum steuert umfassende IT- und Technologiekompetenz für den operativen Aufbau von länderübergreifenden Lieferketten bei. So sollen digitale Lösungen wie digitale Zwillinge und künstliche Intelligenz in Echtzeit dabei helfen, die gesamte Lieferketten effizienter zu gestalten.

„Die Kombination aus Strategie und Technologie macht den Projekterfolg aus. In dieser Form ist die geplante Lieferkette zwischen Schottland und Deutschland besonders“ (Sylvia Trage)

Herz schlägt für smarte Supply Chains

In den Bereichen Mobilität, Energie und Klimaschutz kennt sich Sylvia Trage gut aus, auf Schottland und dessen Start-up-Szene ist sie zufällig aufmerksam geworden. Inzwischen hat sie eine große Leidenschaft für das Land entwickelt, fliegt regelmäßig beruflich und privat dorthin. HyLion ist zu einem Herzensprojekt geworden. Zugutekommen ihr die strukturierte, analytische und kritische Denkweise, Durchhaltevermögen und die Gabe, Menschen für eine gemeinsame Sache zu verbinden. Sylvia Trage:

„Diese Fähigkeiten sind für eine Gründung solcher Initiativen sehr wichtig – und natürlich sollte man einen persönlichen Antrieb für das Thema haben, so wie es das Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien bei mir ist.“

Erste Pilotprojekte sind schon geplant: Pro Jahr sollen 63.000 Tonnen biogenes CO2 aus Biomasse und der Whisky-Industrie für die Produktion von e-Methanol verwendet werden. Daraus ergeben sich 9.000 Tonnen Wasserstoff und 45.000 Tonnen e-Methanol. Da Schottland über reichhaltige Windressourcen verfügt, lässt sich die Produktion leicht skalieren und auf andere Derivate ausbauen. Use Cases bestehen beispielsweise im Transport und bei logistischen Anwendungen, in der Automobilindustrie, bei Leichtflugzeugen und in der Industrie.

Doch damit diese wirklich umgesetzt werden können, müssen weitere Partner und Abnehmer an Bord geholt werden. Mit ARUP, Bosch Manufacturing Solutions GmbH, E. ON Energy Infrastructure Solutions, CO2 Recovery Ltd & The Carbon Removers, Mareneco Ltd, Cadeler A/S sowie P1 Fuels haben sich schon einige Unternehmen zu der Initiative bekannt. Sie unterstützen bei Herstellung, Verarbeitung, Infrastruktur und Transport. Sylvia Trage:

„Unser langfristiges Ziel ist, das Geschäftsfeld strategisch weiterzuentwickeln, das Netzwerk in den verschiedenen Projektphasen zu koordinieren und die gesamte digitale Lieferkette aufzubauen – danach können wir unsere Erfahrung auf vergleichbare Vorhaben übertragen.“

Damit verbunden ist der Aufbau einer Open-Source-Plattform für grüne Energieträger als Service – im Sinne eines digitalen Datenökosystems. Geplanter Produktionsstart der Produktionsanlage ist voraussichtlich Ende 2028.

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