Wer mit dem Rauchen aufhören will, kennt eventuell die daraus resultierenden Heißhunger-Attacken. Das junge Unternehmen Chilloza entwickelt Sticks aus Bambus, die das Rauchritual nachahmen und gleichzeitig dabei helfen sollen, Heißhunger zu reduzieren.
Die Idee zu Chilloza entstand aus persönlichen Beobachtungen. Der Vater des Gründers Nils Schneider versuchte mit dem Rauchen aufzuhören, griff jedoch verstärkt zu Süßigkeiten. Die Folge: Gewichtszunahme.
Dies brachte bei Nils die Überlegung ins Rollen, eine Alternative zu entwickeln, die das Rauchverlangen ersetzen kann, ohne Kalorien oder gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe zu enthalten. Er kam auf den Stick aus Bambus, kombiniert mit einem Aromastreifen.
Nils, der aktuell noch die zwölfte Klasse eines Gymnasiums besucht, wurde in seinem Unternehmergeist von seinem Großvater geprägt. Dieser arbeitete sich als Immobilienmakler hoch und besitzt heute ein breites Portfolio an Immobilien in Deutschland. Neben seiner Funktion als Mentor unterstützt er Chilloza auch strategisch.
Chilloza fängt klein an – aktuell erfolgt die Produktion noch in Eigenregie mit Unterstützung einer Partnerfirma. Doch das Startup steht kurz vor einer Kooperation mit einem etablierten Hersteller aus Baden-Württemberg. Der potenzielle Partner prüft derzeit, ob die Produktion der Chilloza-Sticks mit seinen Maschinen möglich ist.
Gründer will in Deutschland produzieren
Finanziert wurde das Projekt zunächst aus eigenen Mitteln. Geeignete Produzenten zu finden, erwies sich als Herausforderung: Gründer Nils Schneider kontaktierte über Monate hinweg zahlreiche Unternehmen, erhielt viele Absagen, suchte jedoch weiter. Angebote aus China lehnte er konsequent ab, um die Produktion im deutschsprachigen Raum zu halten.
Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie
Ein Chilloza-Stick kann mehrere Tage verwendet werden. Nach Gebrauch ist er vollständig biologisch abbaubar und kann im Biomüll oder auf dem Kompost entsorgt werden. Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in der Firmenphilosophie, weshalb auf künstliche Zusatzstoffe und umweltbelastende Materialien verzichtet wird.
Erste Verkaufszahlen und Zukunftspläne
Beim ersten Testlauf im eigenen Onlineshop wurden rund 200 Verpackungen mit jeweils drei Sticks verkauft – nach einer Stunde war der Bestand ausverkauft. Mit der geplanten Verlagerung der Produktion nach Deutschland rechnet das Unternehmen mit einer deutlichen Skalierung.
Momentan erfolgt der Vertrieb vor allem online. Chilloza arbeitet jedoch daran, in den Einzelhandel zu kommen. Unterstützt wird das Startup dabei von Mentoren sowie dem Investor Dr. Rolf Porsche, der sich im Bereich Gesundheitsprodukte engagiert.
Mögliche Effekte und Positionierung des Produkts
Wissenschaftliche Hinweise deuten darauf hin, dass bestimmte Aromen wie Minze oder Zimt das Verlangen nach Süßem reduzieren können. Die AOK empfiehlt beispielsweise Minzprodukte zur Appetitkontrolle. Darüber hinaus könnte die wiederholte Bewegung zum Mund, ähnlich wie beim Rauchen, eine psychologische Ersatzfunktion haben.
Chilloza selbst bewirbt sein Produkt nicht als medizinische Rauchentwöhnung, sondern als Lifestyle-Produkt, das verschiedene Effekte haben soll – von der Unterstützung bei Heißhunger bis hin zur Förderung der Konzentration. Wie sich das Startup am Markt behaupten wird, dürfte auch von der geplanten Produktionserweiterung und der weiteren Markterschließung abhängen.