Arun Ananth – Gründer des Deutschen Pflegehilfswerks

Wer bist du und was ist deine Rolle bei Deutschen Pflegehilfswerk?

Ich bin Arun Ananth, geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Pflegehilfswerks. Ich bin verantwortlich für das gesamte operative Geschäft sowie für den Ausbau unserer Partnerbeziehungen.

Beschreibe doch die Geschäftsidee hinter Deutsches Pflegehilfswerk in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“. Dieses bekannte Sprichwort beschreibt sehr treffend das Problem, das wir lösen. Im fortgeschrittenen Alter oder auch früher durch eine Krankheit kommt irgendwann der Punkt, an dem ein Mensch sich nicht mehr alleine zu Hause versorgen kann. Für viele scheint dann ein Platz in einem Pflegeheim die einzige und oft auch traurige Lösung zu sein. Wir bieten Menschen in dieser Situation die Möglichkeit, doch in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern finden wir für unsere Kunden passende Betreuungskräfte. Diese Betreuungskräfte leben vor Ort und begleiten die betreuungsbedürftigen Personen im Alltag, wodurch eine umfassende und individuelle Betreuung gewährleistet wird. Der Fokus liegt dabei stets auf dem Wohl und der Zufriedenheit unserer Kunden. Schon beim ersten Kontakt bieten wir ihnen die Möglichkeit, alle Wünsche und Bedürfnisse offen zu äußern, sodass wir eine maßgeschneiderte Betreuung sicherstellen können. Unsere Kunden werden während des gesamten Prozesses nie allein gelassen und können jederzeit auf unsere Unterstützung zählen.

Wie kam es zu der Idee, die hinter der Gründung des Deutschen Pflegehilfswerks steckt? 

Als meine Mutter im Jahr 2017 an Krebs erkrankte, stellte mich das vor eine ganz neue Herausforderung. Als IT-Unternehmer war ich bereits stark gefordert und ausgelastet, doch ich wollte weit über das hinausgehen, was meine Familie und ich leisten konnten, um optimale Bedingungen für meine Mutter zu schaffen. Wie viele Angehörige von Pflegebedürftigen geriet ich in das Spannungsfeld zwischen der Hilfsbedürftigkeit der betroffenen Personen und deren Ablehnung fremder Hilfe.

Auf der Suche nach einer geeigneten Pflegekraft tauchte ich immer tiefer in die Branche der 24-Stunden-Betreuung ein. Letztendlich habe ich den Kampf gegen die Zeit verloren, und meine Mutter verstarb. Was geblieben ist, ist ein tiefes Verständnis der Branche, ein großes Einfühlungsvermögen für Angehörige und Betroffene sowie ein umfassendes Netzwerk an Branchenkontakten. Heute setze ich diese Attribute ein, um anderen Betroffenen und Angehörigen eine Chance zu bieten, die ich erst zu spät bekommen habe.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?

Die größte Herausforderung besteht für uns in Deutschland darin, ausreichend Mitarbeiter zu finden, die zu uns passen. Leider haben wir in einigen Fällen festgestellt, dass es an der Einsatzbereitschaft mangelt. Oft fehlt der karitative Geist, den wir in unserem Team leben und schätzen. Unsere Finanzierung erfolgt über Partner, die im EU-Ausland ansässig sind, und diese übernehmen die Kosten für unsere Leistungen.

Wen wollt ihr mit dem Deutschen Pflegehilfswerk erreichen?

Wir sind in erster Linie für hilfs- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige da. Dies sind vor allem Menschen im fortgeschrittenen Alter und deren Kinder, die als Ansprechpartner und Organisatoren fungieren. Dafür sind wir bundesweit erreichbar. 

Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Der Markt der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“ ist sehr vielfältig und undurchsichtig. Oft besteht für die Beteiligten die Gefahr, auch ungewollt in die Illegalität abzurutschen. Dies kann z.B. bei der Beschäftigung von Betreuungskräften im sogenannten „Selbständigen-Modell“ der Fall sein. Wir stehen für solide Beratung, ständige Erreichbarkeit und Arbeit mit persönlichem Engagement. Dafür stehe ich mit meinem Namen und meiner Geschichte. Außerdem haben unsere Kunden immer die Möglichkeit, vorab mit den vorgeschlagenen Betreuungskräften zu sprechen. Außerdem haben unsere Mandanten immer einen festen Ansprechpartner.

Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?

Rückblickend hätten wir in der Startphase besonderen Wert auf die Auswahl unserer Mitarbeiter gelegt, insbesondere auf deren Charakter und die Motivation für ihre Tätigkeit in unserem Unternehmen. Diese Aspekte sind entscheidend, um ein starkes Team zu bilden. Heute sind wir stolz auf ein sehr solides Team, in dem jeder Einzelne das Wohl unserer Kunden leidenschaftlich verfolgt. Hätten wir dies von Anfang an priorisiert, wären wir vielleicht noch schneller gewachsen und hätten von Beginn an ein noch harmonischeres Arbeitsumfeld schaffen können.

Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg? 

Als Gründer braucht man zwar eine Geschäftsidee, jedoch keine Superkräfte. 2 Eigenschaften haben jedoch das Potential einen weit zu bringen: Resilienz und Durchhaltevermögen. Wer mit dem Gedanken spielt, in die Unternehmerwelt einzusteigen, kann sich hier noch einmal hinterfragen. Hast Du diese Fähigkeiten? Kannst Du daran arbeiten? Bist Du auch bereit Dich damit durch schwere Zeiten zu kämpfen?

Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Gründer-Welt verschlagen hätte?

Schwer zu sagen. Vermutlich wäre ich in der IT-Branche geblieben – wahrscheinlich hätte mich aber auch der „Job“ als Entwicklungshelfer in bedürftigen Ländern gereizt. 

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