Tim Weinel

espero: Artenschutz zum Anziehen

Wer bist du und was ist deine Rolle bei espero

Mein Name ist Tim Weinel und ich bin Founder sowie Geschäftsführer von espero.

Pitchtime! Beschreib doch die Geschäftsidee hinter espero in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?

espero ist nachhaltiger Artenschutz zum Anziehen. Von jedem Kleidungsstück gehen derzeit 25% des Erlöses an unsere Partnerprojekte zum Schutz bedrohter Tierarten in Asien, Afrika und Europa – und zwar transparent.

Unter jedem Teil erkennt man, welche Tiere so geschützt werden. In regelmäßigen Abständen wird berichtet, wo die Unterstützungen eingesetzt wurden. Wir nennen das Impact Fashion. Look good, do good, feel good.

Viele unserer Kundinnen Kunden kaufen gar nicht unbedingt, weil sie gerade Kleidung brauchen – sie kaufen vielmehr ein gutes Gewissen & ein gutes Gefühl. Und das bei jedem Tragen. Ein USP, der verkauft. Einfach, effektiv sinnvoll.

Wie kam es zu der Idee, die hinter espero steckt?

Wir befinden uns im größten Artensterben der Menschheitsgeschichte. Rund 150 Tier- und Pflanzenarten sterben jeden Tag aus. Auch jetzt gerade. 1.000.000 Arten könnten so in den nächsten Jahrzehnten verschwinden.

Neben dem Klimaschutz wird das Artensterben eine der größten Herausforderungen der Zukunft sein. Als ich von diesen Zahlen erfahren habe, wollte ich etwas tun, und zwar gemeinsam mit möglichst vielen Menschen.

Da Kleidung auch immer eine Art Statement ist, war das für mich der ideale Ausgangspunkt meiner Gründungsüberlegungen. So kann jeder Mensch auch ein Stück weit nach außen transportieren, wer man ist und für welche Werte man steht. Deshalb habe ich mich entschieden nachhaltige Fashion zu produzieren und damit Artenschutzprojekte mitzufinanzieren.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?

Unsere größte Herausforderung lag bislang vor allem darin einen Produzenten zu finden, der unseren Ansprüchen genügt. Unsere Kleidung sollte nicht nur fair und nachhaltig, sondern auch vegan produziert werden. Und das möglichst nachweisbar.

Hier sind wir mittlerweile fündig geworden und mit unserer Entscheidung zufrieden. Unsere Rohware wird nicht nur fair und nachhaltig produziert, sondern ist auch vegan zertifiziert. Wir gehen damit völlig transparent um, was Kunden auch auf unserer Website nachlesen können.

Bislang sind wir ausschließlich mit Eigenmitteln finanziert und arbeiten derzeit kostendeckend.

Wen wollt ihr mit espero erreichen?

Im Grunde sprechen wir alle Menschen an, denen Tiere wichtig sind und denen etwas am Erhalt der Artenvielfalt auf unserem Planeten liegt. Kleidung braucht man ohnehin immer, auch wenn Second Hand natürlich eine noch bessere Alternative darstellt. So viel Ehrlichkeit muss auch sein.

Doch wer neue Kleidung braucht oder wünscht, denen möchten wir die bestmögliche und vor allem eine sinnstiftende Alternative bieten. Klar, man sollte auch eine gewisse Vorliebe für Streetwear mitbringen, doch unsere Kunden erstrecken sich mittlerweile über ein Alter von 18 bis über 65 Jahren.

Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Wir spenden von jedem verkauften Teil 25% des Erlöses an Artenschutzprojekte in Asien, Afrika und Europa, wobei wir in unserem Online-Magazin auch regelmäßig darüber berichten, wo genau die Unterstützungen eingesetzt werden. Wir ziehen vom Umsatz lediglich die jeweiligen Herstellkosten und das Fullfilment ab und nehmen dann 25% des Erlöses. Damit dürfe unser Konzept relativ einmalig sein, insbesondere was die Höhe der Unterstützung betrifft.

Diese Projekte wurden durch espero so bereits mitfinanziert:

  • Futter für Elefanten & Unterstützung der Pfleger in Thailand
  • Hilfe für überlebende Tiere von Wilderern in Afrika
  • Errichtung von Schutzgebieten für Nashörner in Südafrika
  • Finanzierung von Rangern auf Sumatra & in Virunga
  • Behandlung & Futter für Löwen in Schutzzonen in Afrika
  • Medikamente und Tierarztkosten für gerettete Tiere

Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?

In der Startphase wäre es wichtig gewesen jemanden zu haben, der sich mit Social-Media und der richtigen Kundenansprache besser auskennt als man selbst als „normaler User““. Hier liegt für uns der größte Hebel, um unsere Kunden zu erreichen. Vor allem hat man hier die Möglichkeit im Grunde kostenfrei seine Zielgruppe zu finden und anzusprechen. Wie stark eine gut aufgestellte Social-Media-Strategie ist, habe ich dann nach einem persönlichen Coaching und den ersten Erfolgen darauf gelernt.

Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?

Mein Nummer 1 Tipp: Einfach machen. Ich würde nicht zu lange warten und zu lange auf Ideen rumkauen sondern einfach rausgehen und seine Ideen mit anderen Teilen und diskutieren. Es ist wichtig sich aktiv mit anderen auszutauschen und sich Feedback zu holen. So kann man ein Produkt entwickeln, mit dem man am Ende auch den Bedürfnissen seiner potenziellen Kunden gerecht wird. Quasi alles auf den MVP.

Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup-Welt verschlagen hätte?

Wenn es nach meinen Studienschwerpunkten geht, vermutlich als Buchhalter, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Ich bin einfach nur froh, dass ich eine andere Entscheidung getroffen haben.

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