Die richtige Gehaltsstruktur zu entwickeln und damit die besten Talente an sich zu binden, ist gerade für Startups und Scale-Ups eine große Herausforderung. Wo Unternehmen Herausforderungen haben, gibt es Nischen für andere Startups, die das Problem lösen können.
Das dachten sich auch Virgile Raingeard und Bastien Formery. Sie haben mit Figures eine App entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Gehaltsstruktur zu optimieren und die Gehaltsgerechtigkeit etwa im Bereich der Gender Pay Gap zu verbessern. Ihre App folgt dem Motto „Fair pay the simple way“.
Deutschland ist inzwischen ein wichtiger Kernmarkt für Figures. Gerade hierzulande werden Gehälter in der Regel nicht öffentlich in Stellenanzeigen bekannt gemacht, es fehlt also an Recherchequellen für die HR-Verantwortlichen.
Ein Benchmark-System mit bekannten Namen
Mittlerweile nehmen über 180 Startups und Scale-ups am deutschen Benchmark teil und nutzen die Services von Figures. Darunter sind Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen wie Deezer, Doctolib, Outfittery, Solarisbank, Sennder oder Urban Sports Club. Bis Jahresende soll die Zahl auf 300 ansteigen.
Virgile Raingeard verbrachte seine ersten 11 Berufsjahre im Personalwesen in verschiedenen Branchen, darunter drei Jahre bei Criteo als HR-Director für die technischen Funktionen (FR/US). Frustriert über den Mangel an qualitativen und zuverlässigen Daten zum Vergütungsmarkt im Startup-/Scale-up-Ökosystem beschloss er, das Problem anzugehen und mit Bastien Formery (CTO) ein Produkt rund um seine Vision zu entwickeln.
Nach einer erfolgreichen Fundraising-Runde in Höhe von 1,7 Millionen Euro im Jahr 2021 erwarben sie Payspective, um Figures als führendes Gehalts-Benchmarking-Produkt in Europa zu festigen. Aktuell hat Figures eine Seed-Finanzierungsrunde über 6,8 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist das auf B2B-SaaS- und Marktplatz-Plattformen spezialisierte Berliner Venture-Capital-Unternehmen Point Nine.
Figures arbeitet mit Echtzeit-Daten
Woher kommen nun die Daten zu den Gehältern? Figures nutzt Echtzeit-Datensätze, die direkt von den teilnehmenden Unternehmen kommen. Durch eine Integration in gängige HR-Software wie Personio, BambooHR etc. werden die Daten täglich aktualisiert. Es handelt sich daher um tagesaktuelle Datensätze und keine Retrospektive.
Die Daten können mit verschiedenen Filtern angepasst werden. Hierzu zählen Kategorien wie: Jobfamilie, Seniority Level, Location (Städte wie zum Beispiel Berlin, München, London oder Paris sowie remote), Headcount, Headcount growth rate, Total funding, Funding round, Revenue model oder die Branche.
Um auch aktuellen Fragen wie der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen im Unternehmen gerecht zu werden, bietet Figures im Benchmark auch Insights zum Thema Gender Pay Gap an, etwa indem der „Men & Women Media“ angegeben wird.
Darüber hinaus bietet Figures eine detaillierte Gender Equality Analyse an mit Insights zu Gehaltslücken, Top 10% Verdiener:innen nach Geschlecht, Frauenanteil im Management sowie eine Historie der Analyse, um konkrete Handlungsansätze aufzuzeigen.