FRYTE Mobility präsentiert ersten komplett automatisierten Ladevorgang für E-Trucks

Das Münchner Startup FRYTE Mobility hat auf der diesjährigen Intercharge Network Conference (icnc25) einen wichtigen Meilenstein für den elektrifizierten Straßengüterverkehr vorgestellt: den ersten vollautomatisierten Reservierungsvorgang eines Ladepunkts für Elektro-Lkw nach dem OCPI-Standard – und das direkt aus einer Routenplanung heraus.

Die vorgestellte Lösung schafft erstmals die Möglichkeit, Ladepunkte im Vorfeld zu buchen und so die Planungssicherheit für Flotten- und Ladeinfrastrukturbetreiber entscheidend zu erhöhen. Gerade im Straßengüterverkehr sind die Anforderungen an Ladeinfrastruktur deutlich höher als im Pkw-Bereich: große Energiemengen, leistungsstarke Ladeprozesse und enge Zeitpläne mit gesetzlich geregelten Lenkzeiten erfordern maximale Zuverlässigkeit.

„Die Ladesäulen-Reservierung löst zwei zentrale Herausforderungen. Richtig umgesetzt, schafft sie Sicherheit im Betrieb der E-Trucks für Flottenbetreiber und zum anderen eine gesicherte und bekannte Auslastung der Ladeinfrastruktur für Betreiber. Interoperabilität ist entscheidend, um die automatisierte Buchung direkt aus dem Transportmanagement zu ermöglichen“, erklärt Maximilian Zähringer, CEO von FRYTE.

Interoperabilität als Schlüsseltechnologie

Die Umsetzung der Reservierungsfunktion erfordert ein nahtloses Zusammenspiel verschiedener Systeme: Touren- und Ladeplanung, Transportmanagementsysteme (TMS), Energiemanagementsysteme (EMS) sowie Charge Point Management Systeme (CPMS) müssen miteinander kommunizieren.

Die technische Basis bildet das modulare Cloud-Ökosystem von FRYTE, das zentrale Bausteine wie Kalender, Routenplanung, Kommunikation, Reservierung und Monitoring bündelt – sowohl für Ladeinfrastruktur-Betreiber (CPOs) als auch für Flottenbetreiber und Logistiker (EMPs). FRYTE ist dabei der erste Anbieter, der diese Interoperabilität konsequent nach dem OCPI-Standard 2.3 umgesetzt hat.

Beim Demonstrationslauf auf der icnc25 übernahm Hubject die Rolle des Roaming Hubs, Bosch Road Services fungierte als Booking Service Provider für CPOs, während FRYTE das Integrationsmodul für die Anbindung der TMS-Systeme bereitstellte.

Praxispartner aus der Logistikbranche eingebunden

Für die spezifischen Anforderungen der Logistik konnte FRYTE auf Partnerschaften mit JUNA und Fiege Logistik setzen:

  • Fiege Logistik nahm die Rolle eines privaten Ladeinfrastrukturbetreibers ein.
    „Wir bauen alle relevanten Fiege-Logistikstandorte zu Energieökosystemen aus. Daher ist für uns die Optimierung der Energieströme und -kosten eine der wichtigsten Aufgaben. Zu wissen, wann unsere Lkw und die der Subunternehmen an den Standorten laden, ist entscheidend. Ein digitalisierter Reservierung-Prozess liefert daher für uns die relevanten Informationen für unsere Optimierung und gibt unseren Partnern die Sicherheit ihre e-Lkw an unseren Depots nachladen zu können“, sagt Hartmut Entrup, Director Energy Solutions bei FIEGE Logistik.
  • JUNA Technologies war als Full Service E-Truck Anbieter involviert.
    „Wir arbeiten bereits heute mit FRYTE bei Ladestopp-Planung und POI-Daten über direkte Schnittstellen zusammen. Die direkte Reservierungsmöglichkeit aus unseren Systemen über diese Schnittstellen ist der nächste logische und wichtige Schritt“, ergänzt Thomas Ertel, CTO von JUNA Technologies.

Neue Perspektiven für den Straßengüterverkehr

Mit der Ladesäulen-Reservierung könnten künftig nicht nur öffentliche Ladepunkte, sondern auch private Ladesäulen in Depots intelligent vernetzt werden. Das eröffnet neue Möglichkeiten wie Ladesäulen-Sharing und erlaubt eine präzise Steuerung von Energiebedarf und Auslastung – wichtige Voraussetzungen für die Skalierung von E-Logistikflotten in Europa.

Fotos: Hubject

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