HELIOVIS macht aus Sonnenlicht Prozesswärme für die Industrie

In der Industrie ist Wärme unverzichtbar. Sie treibt chemische Reaktionen voran, unterstützt die Veredelung von Werkstoffen und ist ein Grundpfeiler der Lebensmittelproduktion. Doch die Herkunft dieser Wärme stellt zunehmend ein Problem dar: Rund 90% der industriell genutzten Energie stammen aus fossilen Brennstoffen. Das ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern gefährdet auch die Klimaziele von Unternehmen. HELIOVIS hat hierfür eine innovative Lösung entwickelt.

Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie kann man industrielle Prozesswärme nachhaltig erzeugen? Laut einer Studie von Bloomberg sind etwa 15 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen auf die Erzeugung eben jener industrieller Prozesswärme zurückzuführen. Diese Menge entspricht in etwa den Emissionen des gesamten Verkehrssektors. Jährlich werden so etwa 7,5 Gigatonnen CO2 freigesetzt, eine Zahl, die die Dringlichkeit von alternativen, umweltfreundlichen Lösungen unterstreicht.

Sonnenlicht erwärmt riesige Schläuche

In dieser herausfordernden Situation bietet das österreichische Unternehmen HELIOVIS eine innovative Lösung an, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie industrielle Prozesswärme erzeugt wird, grundlegend zu verändern. Die Technologie basiert auf luftgefüllten Kunststoffschläuchen, den sogenannten HELIOtubes. Diese fangen Sonnenlicht ein und wandeln es in Wärme um. Die Schläuche haben einen Durchmesser von 9 Metern und eine Länge von bis zu 220 Metern. Damit sind sie in der Lage, pro Stück bis zu 1 Megawatt Wärme zu erzeugen.

HELIOVIS Anlage in Spanien. Man sieht eine große Kunststoffröhre in einer landwirtschaftlichen Umgebung.
So sehen die großen Kunststoffschläuche aus (Anlage in Spanien)

Geringe Investitions- und Unterhaltskosten

Die Vorteile dieser Technologie sind vielfältig. Zum einen deckt sie ein breites Spektrum an Prozesstemperaturen ab (90 bis 400 Grad Celsius), was etwa 50 Prozent des Gesamtbedarfs an Prozesswärme in der Industrie entspricht. Zum anderen ermöglicht sie eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen und macht Unternehmen unabhängiger von Preisschwankungen auf den Energiemärkten. Darüber hinaus zeichnen sich die HELIOtubes durch vergleichsweise geringe Investitions- und Unterhaltskosten aus. Das macht sie zu einer attraktiven Alternative zu herkömmlichen Energiequellen.

Die Lösung ist für viele Branchen einsetzbar

Die Anwendungsbereiche der HELIOVIS-Technologie sind breit gefächert und reichen von der Lebensmittelindustrie über die Chemie- und Petrochemiebranche bis hin zur Papier-, Kunststoff- und Textilindustrie. Erste Anlagen sind bereits erfolgreich in Betrieb. So wurde 2017 eine Pilotanlage in Spanien errichtet. In naher Zukunft werden eine Wasserentsalzungsanlage im Oman sowie eine Brauerei in Namibia mit der Technik von HELIOVIS ausgestattet. Die Zahlen hier zeigen, was die Technologie potenziell leisten kann. So würde der CO2-Ausstoß in der namibischen Brauerei durch die Umstellung auf HELIOtubes um etwa 50 Prozent reduziert werden.

Trend: Alles aus einer Hand

HELIOVIS hat nicht nur aufgrund seiner Technologie, sondern auch durch sein umfangreiches Portfolio an über 70 Patenten im Bereich der Solarthermie einen spannenden Ansatz. Das Unternehmen bietet nicht nur die Technologie an, sondern deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb der Anlagen.

Das 2009 gegründete Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Wien beschäftigt aktuell 30 Mitarbeiter aus 12 Ländern und arbeitet intensiv an einer Wachstumsfinanzierung, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

HELIOVIS CEO Holger Sindemann betont, dass man mit der neuen Technologie Unternehmen ein effizientes Instrument an die Hand gibt, um ihre Klimaziele zu erreichen.

Unser Fazit: Eine Technologie, die nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich attraktiv ist, hat gute Chancen, einen spürbaren Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen in der Industrie zu leisten.

Fotos: HELIOVIS

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