Klar2O: Wie ein Startup Mikroplastik und PFAS aus Trinkwasser entfernt

Plastik ist allgegenwärtig – und längst auch dort angekommen, wo man es am wenigsten erwartet: im Trinkwasser. Ob Mikro- und Nanoplastikpartikel oder sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS), die Rückstände sind für den Menschen unsichtbar, aber wissenschaftlich gut belegt. Ihre langfristigen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht, gelten aber als besorgniserregend. Die Nachfrage nach Lösungen wächst, sowohl auf privater Ebene als auch bei Wasserversorgern und Industrie.

Die Idee hinter Klar2O

Genau hier setzt Klar2O an. Das Startup mit Sitz in Bruchsal hat eine Filtertechnologie entwickelt, die Mikroplastik und PFAS zuverlässig aus Trinkwasser entfernt. „Unsere Mission ist es, eine alltagstaugliche Lösung für ein Problem zu schaffen, das uns alle betrifft – sauberes Wasser als Grundrecht“, sagt Gründer und Geschäftsführer Fähzan Ahmad. Seine Technologie ist weltweit patentiert und verbindet biochemische Innovation mit praktischer Anwendbarkeit.

Wie die Filtertechnologie funktioniert

Das Herzstück von Klar2O sind spezielle, biochemisch beschichtete Kügelchen auf Silica-Basis. Sie binden Plastikpartikel und Schadstoffe, ohne dabei die Wasserqualität zu beeinträchtigen. Labortests unabhängiger Institute zeigen eine Filterleistung von über 99 Prozent. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Systemen ist die Lösung regenerierbar: Die Filter können mehrfach genutzt werden, die aufgefangenen Partikel werden recycelt oder biologisch abgebaut. Damit geht Klar2O über die reine Schadstoffentfernung hinaus und schließt auch den Nachhaltigkeitskreislauf.

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Wachstum durch Series-A-Finanzierung

Vor wenigen Wochen konnte Klar2O seine Series-A-Finanzierung erfolgreich abschließen. 4,5 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Standorts in Bruchsal und in die Industrialisierung der Technologie. „Wir stehen an einem Punkt, an dem wir die Laborphase hinter uns lassen und unsere Filter in großem Maßstab nutzbar machen“, erklärt Ahmad. Die Finanzierung soll dabei helfen, die Produktionskapazitäten zu steigern und erste Partnerschaften mit Industrie und Versorgern zu realisieren.

Zielgruppen von Haushalt bis Industrie

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Klar2O arbeitet sowohl an Lösungen für den privaten Haushalt als auch an industriellen Anwendungen. Ob in der Lebensmittelproduktion, in kommunalen Wasserwerken oder in Unternehmen, die besonders hohe Ansprüche an Wasserreinheit stellen – überall dort könnten die Filtertechnologien künftig zum Einsatz kommen. Für Verbraucher:innen bedeutet das eine zusätzliche Sicherheit, für Unternehmen eine Chance, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Vision mit globalem Anspruch

Der Blick des Gründers geht über Deutschland hinaus. Mikroplastik und PFAS sind ein globales Problem, das sich nur mit skalierbaren Technologien lösen lässt. Mit seinem patentierten Ansatz und dem Fokus auf Nachhaltigkeit möchte Klar2O eine führende Rolle auf diesem Markt einnehmen. Ahmad fasst es so zusammen: „Sauberes Wasser ist ein Grundbedürfnis – und wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass es auch in Zukunft verfügbar bleibt.“

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