Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der litauischen Laserbranche und deutschen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie der Industrie wird ausgebaut. Femtika, eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der litauischen Laserbranche, hat Pläne zur Eröffnung seiner ersten internationalen Niederlassung in Deutschland angekündigt. Auch Ekspla, eines der größten litauischen Unternehmen für Laserlösungen, will seine Präsenz auf dem deutschen Markt verstärken.
Ob NASA, CERN, Max-Planck-Institut oder MIT – ohne litauisches Know-How geht es nicht
Litauens Leistungen auf dem Gebiet der Lasertechnologie sind in Fachkreisen weithin bekannt. Etwa 90 der 100 weltweit führenden Universitäten nutzen in Litauen entwickelte Laser für ihre Forschung. Auch die wichtigsten wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und Laboratorien, von der NASA und dem CERN bis hin zum Max-Planck-Institut und dem MIT, setzen auf sie. In Litauen gibt es über 40 Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von Lasertechnologien spezialisiert haben und die gesamte Wertschöpfungskette abdecken: von der Forschung und Entwicklung über die Implementierung von Lösungen bis hin zur Fertigung.
Femtika – NanoFactory Workstation für 3D-Anwendung in Mikrogröße
Eines dieser Unternehmen, Femtika, arbeitet seit 2015 eng mit seinen Partnern in Deutschland zusammen und plant, dort in naher Zukunft seine erste internationale Niederlassung zu eröffnen. Zu den deutschen Kunden des Unternehmens, die seine hochflexiblen Lasermikrobearbeitungssysteme nutzen, gehören unter anderem die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin sowie Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von Präzisionswerkzeugen im Mikrobereich für medizinische Anwendungen spezialisiert haben.
„Deutschland ist neben Frankreich und der Schweiz einer unserer wichtigsten Exportmärkte. Die deutschen Unternehmen sind sehr fortschrittlich und innovationsfreudig. Darüber hinaus verfügt Deutschland über eine hoch entwickelte Geschäftskultur und strenge Vorschriften, was die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen sehr produktiv macht. Deshalb haben wir dieses Land als Standort für unseren ersten Geschäftsbereich außerhalb Litauens gewählt“, sagt Vidmantas Sakalys, CEO von Femtika.
Eines der wichtigsten Exportprodukte von Femtika ist die Laser NanoFactory-Workstation, die 3D-Technologieanwendungen zur Herstellung von Objekten in Mikrogröße ermöglicht, wie z. B. Ventile für Injektionsnadeln oder Katheter, Geräte für die Gehirnchirurgie oder sogar diagnostische Mikroroboter, die sich in menschlichen Venen bewegen können.
Ekspla – Ultraschnelle Laser für die Früherkennung von Krebs und Materialbearbeitung
Ein weiteres Flaggschiff der litauischen Lasertechnologie, Ekspla, ist seit mehr als zwei Jahrzehnten auf dem deutschen Markt tätig. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Femtosekunden-, Pikosekunden- und Nanosekunden-Lasern sowie von Lasern mit abstimmbarer Wellenlänge, spektroskopischen Lasersystemen, Lasern mit hoher Intensität und industriellen ultraschnellen Lasern spezialisiert. Darüber hinaus hat das Unternehmen den weltweit ersten industriellen Femtosekundenlaser mit Trockenkühlung auf den Markt gebracht, der einen reibungslosen Betrieb rund um die Uhr bei nahezu Null-Wartung gewährleistet.
„Deutschland war der Ort, an den unsere ersten Exporte gingen und wo gleichzeitig unsere Erfolgsgeschichte begann. Im Laufe der Jahre haben wir viele Partner und Freunde gewonnen. Unsere Produkte werden heute von namhaften deutschen Institutionen wie dem Max-Planck-Institut und der Universität Heidelberg eingesetzt. Der deutsche Photonikmarkt ist der größte seiner Art in der Europäischen Union. Das Land hat einen starken wissenschaftlichen und industriellen Sektor. Und wir bringen ein Produktportfolio mit, das dies widerspiegelt. Wir bieten Wissenschaftlern umfassende Systeme, die an ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst sind und für die Grundlagen- und angewandte Forschung in Bereichen wie Laserspektroskopie, Materialforschung, Biowissenschaften und Plasmaphysik bestimmt sind“, sagt Mantvydas Jainskas, CSO bei Ekspla.
Eine der stolzesten Errungenschaften des Unternehmens, so Jainskas, sei die PhotoSonus-Reihe von Lasern für die photoakustische Bildgebung. Sie könne für die nicht-invasive, hochauflösende und kontrastreiche Bildgebung von Haut und subkutanem Gewebe eingesetzt werden, einem der am schnellsten wachsenden Forschungsbereiche. Eines der Hauptanwendungsgebiete sei die Früherkennung von Krebs.
„Im Bereich der Industrie bieten wir dagegen ultraschnelle Laser für die Materialbearbeitung an“, so Jainskas. „Ein Beispiel hierfür ist unsere neueste Lösung, ein Laser mit der Direct Refrigerant Cooling Technologie. Das Besondere an dieser technologischen Lösung ist, dass sie Gas statt Wasser zur Kühlung verwendet. Dies gewährleistet eine lange und zuverlässige Lebensdauer. Das im Laser selbst eingesetzte Kühlsystem stammt aus der Militärindustrie, d. h. es wurde in rauen Umgebungen getestet und hat sich als zuverlässig erwiesen (seine MTBF beträgt 90.000 Stunden). Dank des neuen Kühlsystems ist der Laser wartungsfrei und kann im 24/7/365-Modus betrieben werden.“
In den letzten Jahren hat sich der litauische Lasersektor von einer wissenschaftlichen Nischenforschung zu einer Anwendung seiner technologischen Lösungen in einer Vielzahl von Bereichen gewandelt. Deutsche Unternehmen können hiervon profitieren, um die fortschrittlichsten Lösungen der Lasertechnologie zu nutzen und den nächsten Innovationsschritt zu machen.
MTBF (Mean Time Between Failure) gibt die Zeit an, in der eine Maschine ununterbrochen in Betrieb ist, bis sie das erste Mal ausfällt.
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