Berliner StartUp erkennt Krebs mit künstlicher Intelligenz

Hautkrebs erkennen

Jährlich erkranken in Deutschland über 260.000 Menschen an Hautkrebs. Es ist eine der häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Was man nicht vermutet hätte: Die Diagnosestellung bei dieser auch am stärksten wachsenden Krebsart hat sich seit nahezu 100 Jahren nicht geändert. Gleichzeitig gilt der schwarze Hautkrebs als besonders aggressiv und sollte schnell erkannt werden, um die Überlebenschancen so hoch wie möglich zu halten.

Ab dem 35. Lebensjahr können Versicherte alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening gehen. In der Regel begutachten Ärzte die Haut dann je nach Verfahren mit den bloßen Augen und einfachen technischen Hilfsmitteln, wie einem Auflichtmikroskop.

Unnötige Operationen vermeiden

Was aber passiert bisher, wenn der Arzt eine verdächtige Stelle auf der Haut entdeckt? Dann entnimmt er im Rahmen einer Biopsie etwas Haut und lässt diese untersuchen. Patienten warten unruhig ca. 14 Tage auf das Ergebnis und in 97 – 99% aller Fälle war es ein „falscher Alarm“. Das Ergebnis sind hohe Kosten und im Zweifel unschöne Narben.

Das StartUp magnosco aus Berlin hat nun ein nicht-invasives und schmerzfreies Verfahren zur Unterstützung der Frühdiagnose entwickelt und nutzt hierbei künstliche Intelligenz und Lasertechnologie.

Wie funktioniert das Prinzip von magnosco?

Das Verfahren nutzt den natürlichen Farbstoff Melanin. Er gilt als gesunder Schutzmechanismus gegen Sonneneinstrahlung. Verändert sich nun eine Zelle krankhaft, ändert sich auch die Struktur des Melanins. Den Forschern aus Berlin ist es gelungen, mit einem InfrarotLaser das Melanin zum Leuchten zu bringen. Fluoresziert es stärker im grün oder bläulich Bereich, ist die Zelle gesund.

Stärkere Fluoreszenz im roten Bereich unter der Haut weist auf eine gefährliche Entartung hin. Es ist somit erstmals möglich, einen „universellen Fingerabdruck“ vom schwarzen Hautkrebs zu erhalten, der in seiner molekularen Struktur mit diesem Verfahren eindeutig erkennbar ist.

Vorteil dieser Methode: Das herkömmliche Sicht- oder Auflicht-Screening kann durch das als „Dermatofluoroskopie“ bezeichnete Verfahren ergänzt werden. Somit können viele erst im Nachhinein als überflüssig erkannte Mini-OPs entfallen.

Magnosco
Die Technik erstellt einen individuellen Fingerabdruck der Haut und kann so Krebs sicher erkennen.

Künstliche Intelligenz hilft bei der Diagnose

Das Verfahren basiert letztlich auf einer gigantischen Datenbank. Magnosco entwickelte einen eigenen Algorithmus und macht mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) eine sehr genaue Datenanalyse möglich. Der daraus erzeugte Punktewert gibt dem Arzt klare Hinweise, ob es krankhafte Veränderungen gibt oder nicht.

magnosco auf der NOAH 18 Konferenz in Berlin

Fotos: Magnosco GmbH

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