Nicklas Spelmeyer

Traumberuf Onlinehändler? Experte Nicklas Spelmeyer über die Zukunft des eCommerce

Der Onlinehandel boomt. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise ist e-Commerce einer der am stärksten wachsenden Wirtschaftszweige. Und die weiteren Wachstumsprognosen sehen gut aus, denn immer mehr Menschen verlagern ihren Konsum ins Internet.

Doch nicht nur das: Auch beruflich verlagern immer mehr Menschen ihren Tätigkeitsbereich ins Netz und werden Onlinehändler.

Wie das erfolgreich gelingt, weiß e-Commerce Experte und Unternehmer Nicklas Spelmeyer. Der Inhaber von inzwischen fünf GmbHs macht angehende Onlinehändler fit für Amazon & Co. und coacht sie in der Umsetzung.

Dazu hat er ein Nachschlagewerk verfasst, das in der Branche als eine Art e-Commerce-Bibel gilt. „Deine Chance Ecommerce“ – ein ultimatives Nachschlagewerk über alles, was man in der Welt des click & buy wissen muss. 

„Im Prinzip kann jeder Onlinehändler werden“, sagt Spelmeyer, Geschäftsführer der Consultingagentur eCommerce. „Du musst ein bisschen Startkapital mitbringen und anfangs rund zwei bis drei Stunden Zeit pro Tag investieren. Die allermeisten starten mit ihrem Business nebenberuflich – und können sich in der Regel schon schnell über einen ganz ordentlichen Zusatzverdienst freuen. Die meisten weiten ihr Business nach 1 bis 3 Jahren zum Hauptberuf aus.“

Eigene Online-Shops immer häufiger zweites Standbein

Immer mehr Menschen wählen diesen Weg ganz bewusst. In Zeiten steigender Preise und Lebenshaltungskosten ist eCommerce als zweites Standbein auch eine Chance, einen guten Lebensstandard zu sichern.

Zum Vergleich: Wurden 2010 noch 15 Milliarden Umsatz im Onlinehandel generiert, knackte der Wirtschaftszweig 2021 bereits die 90 Milliarden. Bis 2030 sollen sich diese Umsätze noch einmal verdoppeln.

„Der Markt bietet noch sehr viel Luft nach oben“, weiß Spelmeyer. Es lohnt sich daher, jetzt einzusteigen. Seit Corona, wo vielen nur der Onlinekauf blieb, haben viele ihr Konsumverhalten umgestellt, die vorher noch nicht online eingekauft haben. Wir sprechen hier von rund 4 Millionen neuen Onliner-Shoppern. Dazu kommt der Generationenwandel. Immer mehr junge Leute rücken nach, die bereits digital aufgewachsen sind und für die der Kauf im Netz vollkommen selbstverständlich ist.

In einigen Jahren werden das auch die älteren, 70 Jahre und aufwärts, sein. Verstehen sie heute noch wenig vom digitalen Shoppen, so wird sich das mit dem Generationenwandel verändern. Gerade ein Riese wie Amazon bietet dabei die besten Startchancen – es ist möglich, hier erst mal mit nur einem Produkt zu starten und sich entsprechend zu spezialisieren. Ein Geschäft in der Stadt würde sich hingegen niemals mit nur einem Artikel rentieren. Außerdem brauchst du keine Mitarbeiter, da Amazon für dich Logistik und Lager übernimmt.“

Dass die Innenstädte ein Stück weit aussterben und der klassische Einzelhandel in die Jahre kommt, sieht Spelmeyer in den enormen Vorteilen des eCommerce behaftet. „Wenn ich einen Laden gehe, habe ich dort ein limitiertes Sortiment zur Auswahl und muss zu dem Preis das nehmen, was da ist. Online habe ich viel mehr preisliche Vergleichsmöglichkeiten und eine schier unbegrenzte Auswahl. Und ich kann dort zu jeder Tages- und Nachtzeit und auch an Feiertagen einkaufen.“

Auch KI wird Einfluss haben

Spelmeyer sieht in dem Wirtschaftszweig zukünftig noch ganz anderes Potential. „Wenn weitere Tools wie beispielsweise der „same day delivery“, eine Kundenberatung via Künstlicher Intelligenz oder das Virtual Reality-Shoppen hinzukommen, wird der Onlinehandel noch einmal weiter an Attraktivität gewinnen.“

Spelmeyer hat sich mit den Trends und Entwicklungen intensiv beschäftigt, und zwar genau dort, wo die meisten von ihnen herkommen: Er hat einige Jahre in den USA verbracht, um dort verschiedene Coachings und Mentorings bei den erfolgreichsten e-Commercern in Anspruch zu nehmen und hat es ganz nach oben geschafft. Seine Coachings beinhalten auch das Erstellen von Webseiten, Wissen rund um das Affiliate Marketing und die Weitergabe einer Menge Erfahrungen. Nach der Strategie „try & error“ probiert Spelmeyer mit seinen eigenen Unternehmen regelmäßig verschiedenste Strategien aus, oftmals, wohlwissend, dass sie nicht alle aufgehen werden. „Ich habe damit schon viel Geld verloren – andererseits kann ich nur so meine Klienten bestmöglich coachen und sie davor bewahren, diese Fehler zu machen, die ich selbst ausprobiert habe. Daher mache ich sie oft ganz bewusst, um zu erfahren, was genau dann passiert“, sagt er. „Ich stütze all mein Wissen auf persönliche Erfahrungswerte.“

Mit messbarem Erfolg: Nicht wenige seiner Klienten haben es in kurzer Zeit zum ernstzunehmenden Player im Onlinehandel geschafft. „Da sind etliche dabei, die im Schnitt 200.000 Euro im Monat umsetzen und dafür nicht mehr als 4 oder 5 Stunden am Tag arbeiten.“

Derzeit schreibt Spelmeyer an einem zweiten Teil seiner e-Commerce-Bibel, der als Ratgeber für fortgeschrittene eCommercer dienen soll und noch dieses Jahr erscheint.

Zeen Social Icons