Die Elektrifizierung von Busflotten im ÖPNV bleibt in Deutschland weiter zögerlich. Auch im LKW-Bereich geht es nur schleppend voran. Auf Grund der sich stetig verändernden Branchenanforderungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätswende hin zu einem emissionsfreien Nutzfahrzeugverkehr reagiert pepper mit einer Nachjustierung der Vertriebsstrategie und einer Neugestaltung des Managements. Im Fokus bleibt die Vermarktung des innovativen, modularen Antriebssystems für die kosteneffiziente und nachhaltige Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen (Busse, LKW, Sonderfahrzeuge, Gebraucht- und Neufahrzeuge), individuell entwickelt nach Kundenanforderungen.
So stellt sich das Leadership Team neu auf
Das pepper Führungsteam setzt sich nun zusammen aus CEO Andreas Hager sowie Till Hake, als neuem Mitglied der Geschäftsleitung. Dr. Matthias Kerler, bisher CTO, verantwortet in seiner neuen Rolle als Vice President IP and Technology weiterhin die Bereiche Technologie und Innovation und übernimmt die Verantwortung der technologisch-strategischen Entwicklungs-Roadmap, um die Position des Unternehmens als Technologievorreiter weiter zu behaupten. Die Investorenstruktur bleibt unverändert.
Neuzugang Till Hake verantwortet seit 1. April 2023 den operativen Bereich. Der 60-jährige Nordrhein-Westfale ist Experte für Unternehmenstransformation, Wachstum und Prozessoptimierung und verstärkt die Geschäftsführung mit seiner langjährigen Erfahrung im Nutzfahrzeug- und Automobilsektor.
„Ich freue mich sehr, Teil dieses motivierten und qualifizierten Teams zu sein. Um die Mobilitätswende in der Nutzfahrzeugbranche endlich entscheidend voranzutreiben, braucht es innovative Konzepte, die dem derzeitigen dynamischen Marktumfeld gerecht werden. pepper bietet praxistaugliche Lösungen und gemeinsam mit meinen Kolleginnen werden wir diese in großem Stil auf die Straße bringen“, so Till Hake.
In beiderseitigem Einvernehmen verließ im April 2023 Dr. Vera-Maria Graubner, Chief Operating Officer, das Unternehmen. Auf eigenen Wunsch sind Hendrike Dreier, Chief Financial Officer, sowie Robert Reisenauer, Chief Sales Officer, im Mai 2023 ausgeschieden.
„Wir bedanken uns sehr bei unseren Managementkolleginnen. Mit unermüdlichem Engagement und viel Idealismus haben sie unser Unternehmen in seiner Nachhaltigkeitsphilosophie geprägt und erfolgreich durch die erste Startup-Phase geleitet“, kommentiert Hager den Wechsel.
„Die von ihnen aufgebauten Teams überzeugen mit hoher Kompetenz und Tatendrang und bilden den Grundstein für unser weiteres Business“, ergänzt er. „Gleichzeitig freue ich mich sehr auf die fruchtbare Zusammenarbeit und zahlreiche
Synergien mit meinem neuen Kollegen Till Hake.“
Neben der fortlaufenden Strategieentwicklung konzentriert sich Hager auf die Bereiche New Business Development und Sales.
Marktverhalten und sich ändernde Marktanforderungen
Die Motivation zur Elektrifizierung von Busflotten und damit auch zur Umrüstung, insbesondere in der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage des deutschen ÖPNV, ist gleichbleibend gering. Nachhaltigkeit als zentrale Forderung zur Erreichung der Klimaziele spielt bisher eine völlig untergeordnete Rolle in der Fahrzeugbeschaffung bei Einkäufern und Fuhrparkmanagern. Dies gilt gleichermaßen für den Frachtverkehr. Und das trotz klarer Vorgaben der europäischen Clean Vehicles Directive (CVD), die bei Nichteinhaltung der geforderten Quoten für emissionsarme und -freie Fahrzeuge ab 2025 finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen wird.
Förderprogramm lösen keinen Schub aus
Auch das im Herbst 2021 ins Leben gerufene Förderprogramm für leichte und schwere Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben des BMDV, das auch die Umrüstung berücksichtigt, brachte keine spürbare Entwicklung ins Rollen.
Insbesondere kleine und mittlere Busbetriebe, die das Gros des Marktes ausmachen, erhalten aufgrund der festgesetzten Kriterien oftmals keine Förderung und investieren damit nicht in die Elektrifizierung ihrer Fuhrparks.
„Das Marktverhalten und die Branchenerfordernisse haben sich anders entwickelt als erwartet. Wir haben daraus gelernt und unseren Fokus auf den internationalen Truck-Markt und den ÖPNV außerhalb Deutschlands verlagert. Auch Wettbewerber aus dem Bereich Umrüstung wenden sich zunehmend vom deutschen ÖPNV ab“, erklärt Hager den Kurswechsel.
Neuer Fokus auf kundenspezifische Entwicklungen
Vor diesem Hintergrund fokussiert pepper ab sofort das Projektgeschäft mit der Auftragsentwicklung elektrischer Antriebssysteme. Während bisher neue Bus- und LKW-Modelle in Vorausleistung entwickelt wurden, geschieht dies nun ausschließlich nach Beauftragung und individueller Bedarfsanalyse beim Kunden.
Mit dem Tier-1-Elektrifizierungskit bietet pepper OEM und Sonderfahrzeugbauern ein emissionsfreies Antriebssystem, das flexibel in die Fahrzeugentwicklung oder bestehende Fahrzeugbaureihen integriert werden kann. Entwicklungszeiten werden so drastisch verkürzt und Elektroneufahrzeuge aus dem eigenen Haus können schnell und kosteneffizient auf den Markt gebracht und verkauft werden.