Dieses Start-up macht das Hörgerät attraktiv

Es ist eine Einschränkung, über die kaum einer gerne spricht: Schwerhörigkeit. Laut dem Deutschen Schwerhörigenbund sind in der Bundesrepublik ca. 16 Millionen Menschen davon betroffen. In dieser Gruppe sind auch zahlreiche Kinder, Teenager und junge Erwachsene. Besonders jüngere Leute verwenden aber selten ein Hörgerät. Der Grund: Oft haben sie Angst, dafür stigmatisiert zu werden. Das amerikanische Start-up Eargo hat deswegen eine Hörhilfe entwickelt, die deutlich attraktiver, günstiger und bequemer als bestehende Produkte sein soll.

Fast unsichtbar, einfaches Laden

Ein Frau setzt sich lächelnd das Hörgerät von Eargo in ihr rechtes Ohr.
Eargo will mit seinen Hörgeräten den Markt aufrollen – offizielles Bild von Eargo

Das Hörgerät von Eargo eignet sich laut Hersteller vor allem für Menschen mit leichten bis mittleren Höreinschränkungen. Die kleinen Ohrstöpsel erinnern optisch an In-Ear-Kopfhörer. Sie sind von außen nahezu unsichtbar, sobald sie eingesetzt sind. Und: Anders als bei vielen konventionellen Hörhilfen muss der Nutzer nicht die Batterie wechseln, wenn der Strom aufgebraucht ist. Der Anwender kann das Gerät jederzeit per USB-Kabel aufladen.

Günstiger durch Direktvertrieb

Das Hörgerät von Eargo gibt es in drei Varianten, die sich hinsichtlich ihrer Sound-Qualität unterscheiden. Das Einsteiger-Modell gibt’s für 1.450 US-Dollar (ca. 1.264 Euro). Die Premium-Variante kostet 2.750 US-Dollar (rund
2.397 Euro). Damit ist das Gerät laut Hersteller deutlich günstiger als vergleichbare unsichtbare Hörhilfen. Ein Grund: Eargo verkauft seine Geräte direkt per Online-Shop und spart sich Hörakustiker und andere Zwischenstationen.

Das Hörgerät als Lifestyle-Produkt

Eargo präsentiert seine Produkte eher als Lifestyle-Acessoires denn als medizinische Hilfsgeräte. Damit will das Unternehmen speziell die jüngere Zielgruppe ansprechen, die sonst einen Bogen um Hörgeräte macht: In den USA haben gerade einmal 16% der 20-69jährigen Hörgeschädigten jemals eine Hörhilfe benutzt. Im Team von Eargo arbeiten unter anderem Mediziner und weitere Wissenschaftler daran, das zu ändern.

Menschen sollten nicht das Gefühl haben, ein Hörgerät zu brauchen. Sie sollten das Gefühl haben, ein Hörgerät zu wollen.

Website von Eargo

Für Menschen mit starker Hörbeeinträchtigung gilt weiterhin: Bevor sie eine Entscheidung für ein Hörgerät treffen, sollten sie unbedingt einen Facharzt konsultieren.

Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Website von Eargo: https://eargo.com.

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