Ummadum

Ummadum macht das Landleben mobiler

In puncto Mobilität sind Großstädte wie Berlin klar im Vorteil, da große Mobilitätsanbieter dort gern ihre Konzepte ausprobieren. Hinzu kommt, dass der Nahverkehr in der Regel konstant ausgebaut, optimiert und modifiziert wird, Angebote wie E-Scooter oder Carsharing ergänzen die Mobilitäts-Palette in verschiedener Weise.

Das Nachsehen haben kleinere Gemeinden und Dörfer, weil es vermeintlich unwirtschaftlich ist, dort Innovationen und Strukturwandel anzugehen. Der öffentliche Nahverkehr ist häufig schlecht ausgebaut und ungenügend an die Städte angebunden, sodass sich individuelle Mobilität primär auf das eigene Auto beschränkt.

René Schader und Thomas Angerer, die Gründer des österreichischen Start-Ups ummadum, das seinen Anfang in Wattens, einer Kleinstadt in Tirol, fand, haben sich diesem Problem angenommen und vor drei Jahren eine Ridesharing-App entwickelt, die den ländlichen Raum nicht nur um eine Alternative reicher macht sondern Nutzer:innen auch für zurückgelegte Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad belohnt.

Was ist Ummadum

Die Ridesharing-App wurde konzipiert, um Pendler:innen im ländlichen Raum eine Ergänzung zum lokalen Nahverkehr zu ermöglichen. Wer zum Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht die Arbeitsstätte erreicht, hat mit ummadum die Möglichkeit, Fahrten zum gewünschten Zielort zu suchen oder auch anzubieten. Diese werden mit verfügbaren Fahrten anderer Verkehrsmittel wie Bus und Bahn kombiniert, wenn die Fahrt die gewünschte Strecke nicht komplett abdeckt. Am Ende jeder Suche wird eine individuelle Route auf dem Display generiert. Für jede Fahrt bekommen die Fahrer:innen Punkte auf das Kundenkonto gutgeschrieben, die sie dann bei ortsansässigen Unternehmen eintauschen können.

Wie funktioniert ummadum?

Gemeinden und Unternehmen können über das ummadum-Portal Punkte kaufen, die sie ihren Bürger:innen und Angestellten zur Verfügung stellen. Aber auch Privatpersonen können direkt in der App Punkte erwerben, um diese dann gegen Fahrten einzutauschen, die durch eine Kooperation mit der VAV auch unfallversichert sind. Pro Kilometer werden von den Mifahrer:innen 10 ummadum-Punkte (umgerechnet 10 Cent) eingezogen und den Fahrer:innen auf das Konto gutgeschrieben. Diese Punkte können anschließend bei lokalen Unternehmen eingelöst werden.

Die Übersicht der Einlösestellen findet sich in der App und wird ständig aktualisiert. Da die Punkte in Gutscheine umgewandelt werden, fließt kein Geld außerhalb des ummadum-Kreislaufs. Aktuell ist die App nur in Österreich nutzbar, jedoch ist ein internationaler Ausbau des Angebots in Planung. Dafür soll auf die Technologie der Muttergesellschaft AlphaHapp zurückgegriffen werden, in deren Zentrum eine Cloud-basierte Mikro-Service-Architektur, ein transaktionsorientiertes Punktesystem, Retail-Provider-Integration, und flexible Gamification-Regeln stehen. Um das bestmöglichste Angebot zu generieren, sind ständige Erweiterungen des Mobilitätssystems geplant.




Wieso ummadum nutzen?

Ummadum bietet für Gemeinden, Arbeitgeber:innen und Nutzer:innen jeweils Vorteile. Die Ridesharing-App möchte im Sinne eines erweiterten Mobilitätsangebot eine zusätzliche Möglichkeit anbieten, bei der Geld gespart, die Umwelt geschont, der Verkehr reduziert und soziales Miteinander gefördert werden. Das Alleinstellungsmerkmal von ummadum ist aber auf jeden Fall die Fokussierung auf rurale Gegenden und ein innovatives Prämiensystem. Mit dem Eintausch der Punkte wird die Regionalentwicklung nachhaltig unterstützt und somit die lokale Wertschöpfung positiv beeinflusst.

Aktuell nehmen 22 Partnerfirmen als Einlösestellen teil und es kommen ständig neue hinzu. Um den Nachhaltigkeitsgedanken etwas mehr Gewicht zu verleihen, lassen sich seit neuestem auch Punkte über die sogenannte Bike’n’Walk-Challenge sammeln: Wer zehn Wegstrecken mit mindestens 500 Metern zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt und dre Freund:innen erfolgreich werben konnte, nimmt automatisch an der wöchentlichen Verlosung eines Einkaufsgutscheins im Wert von 50 Euro teil. Außerdem besteht aktuell die Chance, zusätzlich ein E-Bike im Wert von 3.000 Euro zu gewinnen.

ummadum während Corona

Der Rideshare-Anbieter hat sich gemeinsam mit Sodexo für die Corona-Zeit etwas Besonderes ausgedacht: Menschen, die ihr Zuhause nicht verlassen sollten, weil sie einer Risikogruppe angehören, können über die App kostenlose Hilfsfahrten in Anspruch nehmen, für die sie entweder selbst ein Gesuch einstellen oder die von mobilen Nutzer:innen angeboten werden. Dabei geht es um Besorgungen des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel der Einkauf von Lebensmitteln, Medikamenten oder Tierfutter. Modalitäten bezüglich des Lieferdatums oder der Einkaufsliste können ganz leicht über die App geklärt werden. Im Vordergrund steht auch hier der Solidaritätsgedanke – ganz im Sinne des Slogans “You’ll never ride alone!”.

Von: Nadine Riez

ummadum im AppStore laden

ummadum im PlayStore laden

Zeen Social Icons