Das Start-Up Volektra aus München will E-Mobilität so vielen Menschen
wie möglich zugänglich machen und ganz nebenbei die Automobilindustrie
demokratisieren.
Volektra hat sich zur Mission gemacht, nachhaltige E-Fahrzeug besonders in Schwellenländern, wie Südamerika, Afrika und Indien voranzutreiben – dort, wo der CO₂-Ausstoß am höchsten ist. Um das zu erreichen geben die Gründer die eigens entwickelte Technologie mit Motor, Batterie und App an Produktionspartner vor Ort weiter, die damit bestehende Fahrzeuge einfach und schnell in
E-Fahrzeuge umwandeln.
Manish Seth, Gründer von Volektra, sagt dazu: „Als ich bei Ford an einem E-Fahrzeug-Projekt gearbeitet habe, ist mir klar geworden, dass die meisten elektrisch betriebenen Fahrzeuge aus China komme und kaum an verschiedene Fahrzeugtypen anzupassen sind, schon gar nicht an 2- und 3-rädrige. Außerdem richten sich die meisten elektrischen Fahrzeuge nur an den europäischen und amerikanischen Markt. Die Umweltverschmutzung ist allerdings in den Schwellenländern am höchsten! Da 2- und 3-rädrige Fahrzeuge nicht reguliert sind, nutzen die meisten Menschen dort besonders Mopeds und Rikschas. Die richten jedoch mehr Luftverschmutzung an, als ein europäisches Auto! Ich habe mich also gefragt, wie können wir helfen, wo es am wichtigsten ist?“
Umbau günstiger als Neuanschaffung
Das Modell scheint auch von der Kostenseite her durchdacht. Der Umbau einer Rikscha, die mit einem Vollkit betrieben wird, kostet mit 1200 Euro etwa ein Drittel einer neuen E-Rikscha und ist somit für mehr Menschen zugänglich. Die Vollkits können an Ladestationen, als auch zu Hause aufgeladen werden.
Aber nicht nur das. Volektra hat zudem starke Partnerschaften mit Firmen in den USA und Europa geschlossen, die die Vollkits für ihre Fahrzeuge einsetzen. Auch Verbraucher, die ihr bestehendes Rad oder Moped kostengünstig in ein E-Mobil umwandeln wollen, können die Technologie erwerben. Der Umbau eines Fahrrads kostet dann 600€, anstatt 3000 – 4000€ für ein neues E-Bike.
Volektra setzt auf Bootstrapping
Volektra hat neben seinem Sitz in München auch Niederlassungen in Polen, Indien und
den USA. Der Gründer Manisch Seth war lange Zeit in der deutschen Automobilindustrie tätig, bevor er im Dezember 2020 die Volektra GmbH gründete. Im selben Jahr hatte Volektra einen Vertrag mit einem indischen Partner in der Tasche, der die High-Tech- Kits für Rikschas dort vertrieb. Im Juni 2022 kam der zweite indische Produktions-Partner, Autolek, mit einem Produktionsvertrag von über 12 Millionen Euro hinzu. Bis jetzt ist das Unternehmen komplett gebootstrappt.