Proben

Wie die Digitalisierung Blutproben sicherer machen soll

Viele haben es schon erlebt. Bis die eigenen Blutergebnisse da sind, vergehen Tage oder gar Wochen. Manchmal kommt es auch vor, dass die Probe ganz verloren geht und man nochmals zur Blutentnahme einbestellt wird. Was viele nicht wissen: Wenn im Umfeld von Blutproben Fehler passieren, treten diese meist nicht im Labor auf, sondern irgendwo zwischen Blutentnahme und Eintreffen im Labor.

Um diese „präanalytische Phase“ für Patientinnen und Patienten zu optimieren, haben die Unternehmen Beckman Coulter und Smart4Diagnostics eine Partnerschaft angekündigt. Die Zusammenarbeit dient dazu, genau die vorhandene Datenlücke zwischen der Blutentnahme und der Laboranalyse zu schließen. Hierbei sollen Fehler zurückverfolgt werden, die vor dem Eintreffen der Probe im Labor auftreten, wie z. B. der Probenverlust oder Fehler bei der Probenentnahme, der Patientenidentifikation, der Handhabung oder dem Transport. 

Teure Fehler belasten die Unternehmen

Klinische Labore sind sich der Schwachstellen in der präanalytischen Phase der Probenbearbeitung, in der die überwiegende Mehrheit der Fehler auftritt, sehr wohl bewusst, haben jedoch keine oder nur eine geringe Kontrolle über diesen Teil des Prozesses. In europäischen und nordamerikanischen Krankenhäusern kostet ein einzelner präanalytischer Fehler im Durchschnitt 200 €, wobei die geschätzten Kosten aufgrund solcher Fehler fast 1% aller Betriebskosten ausmachen.

Digitale Blutproben
Der Prozess um Blutentnahmen soll digitaler weden

Patient:innen verlieren Vertrauen

Vertrauen ist ein hohes Gut in der medizinischen Versorgung. Die Anforderung neuer Patientenproben aufgrund präanalytischer Fehler kann zu Unannehmlichkeiten, einem Vertrauensverlust und vor allem zu einer verzögerten Behandlung der Patienten führen. Wenn es um ernsthafte Erkrankungen geht, sollten die Werte schnell und sicher vorliegen.

Smart4Diagnostics hat für diese Herausforderungen ein datengesteuertes präanalytisches Arbeitsumfeld entwickelt, das von der Anforderung bis zum Eintreffen der Proben alle relevanten Datenpunkte, um den Probenfluss und die Probenbedingungen lückenlos überwacht. Auf diese Weise ist das Unternehmen in der Lage, präanalytische Fehler in Echtzeit zu reduzieren und gleichzeitig den präanalytischen Arbeitsablauf und die Behandlungsqualität zu verbessern.

Laut Dr. Hans Maria Heyn, CEO und Mitbegründer von Smart4Diagnostics „basieren nicht weniger als drei von vier medizinischen Entscheidungen auf diagnostischen Ergebnissen – häufig Blutproben. Derzeit wird der erste Teil dieses Prozesses manuell gesteuert, was zu Fehlern und Problemen führen kann, einschließlich einer langsamen Diagnosestellung, wiederholter Patiententests und verschwendeter Ressourcen. Unsere Partnerschaft mit Beckman Coulter zielt darauf ab, diesen wichtigen, jedoch unterentwickelten Bereich der Wertschöpfungskette im Gesundheitswesen zu revolutionieren, um Innovationen dort einzuführen, wo sie unmittelbare und wesentliche Auswirkungen haben können.“

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