Wer bist du und was ist deine Rolle bei Fintelify?
Mein Name ist Mattia Freund. Ich bin 17 Jahre alt, besuche derzeit ein Gymnasium in Münster und bin der Gründer von Fintelify.
Pitchtime! Beschreib doch die Geschäftsidee hinter Fintelify in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?
Fintelify ist die erste auf den englischsprachigen Markt orientierte, spielerische Finanzbildungs-App für junge Erwachsene. Ziel ist es, umfassendes Finanzwissen in nur drei Minuten pro Tag zu vermitteln. Die App ist leicht zugänglich und bietet Features, die ein interaktives, spielerisches Erlebnis ermöglichen.
Das Hauptproblem, das Fintelify löst, ist die fehlende Motivation vieler junger Menschen, sich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Finanzbildung ist oft trocken und zeitaufwendig. Selbst gute Lernvideos dauern oft bis zu 20 Minuten. Genau da setzen wir an. Fintelifys Inhalte sind kompakt, leicht verständlich und so aufgebaut, dass sie auch ohne Vorkenntnisse funktionieren. Durch den spielerischen Ansatz bleiben Nutzer motiviert und lernen langfristig mit Spaß. Unser Leitsatz lautet: Finance For Everyone.
Wie kam es zu der Idee, die hinter Fintelify steckt?
Ich habe schon früh gemerkt, wie spannend und wichtig Finanzthemen für die eigene Zukunft sind. Deshalb habe ich mich intensiv mit verschiedenen Bildungsangeboten beschäftigt, Praktika absolviert und versucht, so viel wie möglich dazuzulernen. In dieser Zeit habe ich selbst nach einer spielerischen App gesucht, die Finanzwissen unkompliziert vermittelt, bin aber nicht fündig geworden.
Da ich persönlich einige Verbindungen in den englischsprachigen Raum habe, fiel mir auf, dass es dort noch weniger passende Angebote gibt als im deutschsprachigen Raum. So entstand die Idee, Fintelify auf Englisch zu entwickeln und einer großen Zielgruppe Zugang zu besserer Finanzbildung zu ermöglichen.
Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?
Die bisher größte Herausforderung war rechtlicher Natur. Da ich minderjährig bin, musste ich ein familiengerichtliches Verfahren durchlaufen, um offiziell die Erlaubnis zu erhalten, ein eigenes Unternehmen zu gründen und zu führen. Dieser Prozess hat fast zehn Monate gedauert und war ziemlich aufwendig.
Was die Finanzierung betrifft, ist Fintelify bisher komplett eigenfinanziert. Das ist eine bewusst getroffene Entscheidung, ohne externe Investoren zu starten, um unsere Unabhängigkeit zu bewahren. Unser Ziel ist es, die App so aufzubauen, dass sie sich langfristig selbst trägt und wirtschaftlich nachhaltig betrieben werden kann.
Wen wollt ihr mit Fintelify erreichen?
Fintelifys Zielgruppe sind in erster Linie junge Menschen aus dem englischsprachigen Raum. Viele unserer Nutzer sind derzeit männlich, aber wir arbeiten daran, Fintelify auch für andere Zielgruppen noch attraktiver zu machen. Unsere Nutzer erreichen wir vor allem über soziale Medien. Dort sind sie ohnehin aktiv und gewohnt, Inhalte schnell und interaktiv aufzunehmen. Genau daran knüpft unsere App an und bietet einen Lernansatz, der zu ihrem digitalen Alltag passt.
Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?
Fintelify unterscheidet sich von anderen Bildungsangeboten in mehreren wichtigen Punkten. Unsere Inhalte sind extrem kompakt und verständlich aufbereitet, sodass keine Vorkenntnisse nötig sind, und bieten einen klar strukturierten Lernpfad.
Außerdem setzen wir stark auf spielerische Elemente wie Quizze, Belohnungen und Fortschrittsanzeigen, damit Lernen nicht nur effektiv, sondern auch motivierend ist. Besonders hervorzuheben ist unser Fokus auf die englischsprachige Zielgruppe, da es in diesem Bereich so gut wie kein vergleichbares Angebot gibt.
Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?
Rückblickend bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem, wie alles abgelaufen ist. Wenn ich eine Sache früher angegangen wäre, dann wäre es die Suche nach passenden Bildungspartnern. Diese haben sich zwar im Laufe der Zeit ergeben, wie zum Beispiel die Kooperation mit der Mondo Gate AG, aber ein früherer Start hätte uns an einigen Stellen vielleicht noch schneller vorangebracht.
Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?
Ein Ratschlag, den man oft hört, der aber wirklich stimmt: Einfach anfangen. Wer eine gute Idee hat, sollte sie ausprobieren und daraus lernen. Gerade als minderjähriger Gründer sollte man sich außerdem frühzeitig mit den rechtlichen Voraussetzungen beschäftigen. Die gerichtlichen Genehmigungen und Formalitäten können viel Zeit in Anspruch nehmen, und je früher man das angeht, desto besser.
Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup-Welt verschlagen hätte?
Da ich Fintelify parallel zur Schule aufbaue, wäre ich ohne das Projekt wahrscheinlich gerade in irgendeinem Finance-Praktikum. Und vielleicht würde auch die Schule dann ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen.