Accountable CEO

Accountable digitalisiert komplette Buchhaltung von Selbständigen

Accountable digitalisiert die komplette Buchhaltung und hilft Selbstständigen mittels personalisierten Steuertipps monatlich Geld einzusparen. Wir haben mit dem Gründer der App gesprochen.

Wer bist du und was ist deine Rolle bei Accountable?

Mein Name ist Tino Keller und ich bin Mitgründer von Accountable und Managing Director in Deutschland. Bevor ich 2019 das Geschäft von Accountable in Deutschland startete, habe ich bereits zwei eigene Unternehmen gegründet. Während meines Studiums die Schüler-Community Spickmich.de und danach das People-Magazin Promiflash. Auf den ersten Blick ein eher ungewöhnlicher Weg in die FinTech-Welt.

Meine Leidenschaft für die Gründung neuer Unternehmen entspringt der Motivation, den Status quo von bestehenden Geschäftsmodellen immer wieder neu zu hinterfragen und in das digitale Zeitalter zu transformieren. Den ersten Kontakt zu FreelancerInnen hatte ich zu meiner Zeit bei Promiflash. Wir haben damals auch mit Selbstständigen aus der Kreativwirtschaft wie Foto- und Videografen oder CutterInnen  zusammengearbeitet. Während sie alle Profis in ihrem Bereich waren, hatten viele bereits Schwierigkeiten, eine ordnungsgemäße Rechnung zu schreiben. Hier wurde mir erstmals bewusst, dass es für Selbstständige digitale Hilfestellungen braucht. 

Beschreib doch die Geschäftsidee hinter Accountable in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?

Accountable ist die erste App, mit der Selbstständige ihre komplette Buchhaltung, Steuern und Finanzen selbst erledigen können. Es funktioniert ganz einfach: Mit wenigen Klicks können Rechnungen im individuellen Design geschrieben und direkt an Kunden oder Kundinnen verschickt werden. Vor Steuerfristen erinnert Accountable per SMS und hilft Selbstständigen Step by Step, den anstehenden Steuer-To-Dos nachzugehen. Die Software wurde so entwickelt, dass NutzerInnen bei der Erfassung von Rechnungen und Belegen keine Fehler machen können.

Bevor die Daten über die App ans Finanzamt übermittelt werden, wird der Status jedes Dokument automatisch geprüft. Die künstliche Intelligenz entdeckt mögliche Fehler vor der Übermittlung ans Finanzamt und hilft NutzerInnen diese zu korrigieren. Die einfache Sprachführung ganz ohne Steuerfachjargon ermöglicht es auch Finanzneulingen, ihre Buchhaltung und Steuern mit Accountable selbst zu erledigen. Bei Fragen bietet unser Supportteam kostenlose Beratung per Chat an. Zusätzlich geben wir unseren NutzerInnen eine Garantie auf die Steuererklärungen mit Accountable: Bei Fehlern erstatten wir daraus resultierende Steuernachforderungen bis zu 5.000€.

Wir leben in einer neuen Arbeitswelt, in der Einzelpersonen ihr Unternehmen verlassen oder ein Nebenbusiness starten, weil sie mehr Freiheit, Flexibilität und Eigenverantwortung für ihre Arbeit suchen. Digitale Tools spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie nehmen Selbstständigen heute die wichtigsten administrativen Aufgaben ab und geben Menschen das Selbstvertrauen, ihr eigenes Business zu starten. Im Zuge des Fachkräftemangels befeuern auch Unternehmen den Wandel der Arbeitswelt, die heute zunehmend auf projektbasierte Zusammenarbeit mit FreiberuflerInnen setzen. Wir sind davon überzeugt, dass Accountable einen großen Teil zu dieser Entwicklung des Arbeitsmarkts in Europa beitragen kann, indem wir das Thema Finanzen und Steuern für Selbstständige maximal vereinfachen. 

Wie kam es zu der Idee, die hinter Accountable steckt?

Gegründet wurde Accountable 2018 in Brüssel von meinen beiden Mitgründern Nicolas Quarrè und Alexis Eggermont, mit Belgien als Testmarkt und der Vision, eine europäische Steuerlösung für Selbstständige zu schaffen. Diese Idee entstand zum einen aus der eigenen Erfahrung der beiden als Selbstständige und zum anderen aus der neuen Möglichkeit, Banktransaktionen direkt in eine Steuerapp zu integrieren.  Seit 2020 sind wir in Deutschland aktiv und sind heute ein Team von ca. 30 Leuten. Dazu arbeiten wir  mit einer ganzen Reihe an tollen Selbstständigen zusammen. Für mich ist das Spannende bei Accountable die Herausforderung, mit einem internationalen Team ein europäisches Unternehmen aufzubauen, das Menschen dabei hilft, ihren Traum von der Selbstständigkeit zu verwirklichen. Im Austausch mit unserer Community merke ich immer wieder, wie groß die Erleichterung ist, wenn das komplexe Steuerthema auf einmal einfach per App erledigt werden kann.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?

Vor der Markteinführung in Deutschland galt es, SteuerberaterInnen zu finden, die uns als PartnerInnen auf unserer Reise begleiten. In unserer etablierten deutschen Steuerbranche stellte sich das als eine der größten Herausforderungen dar. Heute arbeiten wir mit tollen SteuerberaterInnen zusammen, die unsere Software nicht fürchten, sondern die Digitalisierung viel mehr als eine Chance ansehen, sich auf ihr wesentliches Handwerk, die Beratung fokussieren zu können. Die andere große Herausforderung ist es, die Selbstständigen auch zu erreichen. Dafür müssen wir unsere Marketingkanäle sehr professionell aufstellen, um die richtigen potenziellen Nutzerinnen zu erreichen.

Seit der Gründung haben wir 10 Millionen Euro von führenden VCs aus der europäischen Tech- und Gründungsszene eingesammelt, darunter u. a. Stride VC, Connect Ventures, 10x Founders sowie von den Billie-Gründer Matthias Knecht und Christian Grobe. Unsere Nutzer zahlen monatlich für unseren Service, je nach Zugang zwischen 8 – 30€.

Wen wollt ihr mit Accountable erreichen?

Letztendlich alle Selbstständigen. Egal ob FreiberuflerInnen, Solopreneur, Gewerbetreibende oder KleinunternehmerIn: Mit unserer leicht zugänglichen Steuerlösung möchten wir Menschen unterstützen, Ihren beruflichen Traum in Form eines eigenen (Neben-)Business zu verwirklichen. In den letzten Jahren entstand mit der sogenannten ‘Creator Economy’ eine neue Generation von Selbstständigen. Auch Ihnen geben wir mit Accountable ein Tool an die Hand, das Ihnen ermöglicht, Ihre Finanzen nahtlos selbst zu verwalten. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir festgestellt, dass viele Menschen eine nebenberufliche Selbstständigkeit begonnen haben und unsere einfache Steuerlösung dafür nutzen.

Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Außer mit uns kann man mit keiner anderen Lösung sowohl Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer digital erledigen – dazu noch gedeckt von unserer Garantie. Accountable digitalisiert die komplette Buchhaltung und hilft Selbstständigen mittels personalisierten Steuertipps monatlich Geld einzusparen. Zu den Kernfunktionen der App zählen Rechnungserstellung, Beleg-Scan über die Smartphone-Kamera mit Texterkennung, eine To-do-Liste mit anstehenden Steuerpflichten (wie, Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer) sowie die Verknüpfung mit bis zu fünf Bankkonten.

Steuererklärungen und Voranmeldungen können über Accountable direkt erstellt und ans Finanzamt übermittelt werden. In der App sehen Selbstständige jederzeit, was ihnen nach Steuerabzügen tatsächlich an Geld übrig bleibt. Um Selbstständige zu ermutigen, ihre Steuern selbst in die Hand zu nehmen, geben wir ihnen als erstes Unternehmen ab diesem Jahr standardmäßig eine Garantie auf alle Steuererklärungen, die sie über die Software eingereicht haben.

Das heißt, wenn eine NutzerIn einen Fehler in der Accountable App macht und das Finanzamt daraus resultierend Steuernachforderungen verlangt, steht Accountable für die Nachzahlungen ein. Mit 240 Euro Investment pro Jahr (20 Euro pro Monat) können Selbstständige mit Accountable ihre gesamte Buchhaltung, Rechnungen und Steuerpflichten in nur einer App abwickeln. Die Lösung funktioniert für Selbstständige dabei mit oder ohne SteuerberaterIn.

Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?

Aktuell merken wir, dass unsere selbst produzierten Inhalte, die das Thema Steuern in einfacher Sprache für jeden verständlich machen, super gut funktionieren. Rückblickend hätten wir damit auf jeden Fall früher loslegen können. 

Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?

Dran bleiben, immer dran bleiben, beziehe so schnell wie möglich die Welt außerhalb der eigenen vier Wände ein und verliere deine Vision dabei nicht aus den Augen.

Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup-Welt verschlagen hätte?

Schon während des Studiums hat es mich in die Startup-Welt verschlagen. Daher kann ich mir sehr schwer etwas anderes vorstellen. Früher wollte ich aber einmal Architekt werden. Heute finde ich immer noch alles spannend, was mit bauen zu tun hat. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich gerade mein drittes Startup “baue”. 

Zeen Social Icons