Atmotube überwacht Luftqualität in Echtzeit

Atmotube

20.000 Mal am Tag atmen wir ein und aus – einfach so, ohne darüber nachzudenken. Wir gehen davon aus, dass die Luft irgendwie sauber sein wird, es sei denn es riecht stark verbrannt oder etwa nach Autoabgasen. Dabei kann man schmutzige Luft ganz oft nicht riechen. Auch
mangelnde Lüftung, geruchlose Gase und Kunststoffe in Baustoffen und Möbeln können krank machen oder im Fall von Kohlenstoffmonoxid sogar tödlich sein.

Was wir nicht können, schafft die Technik heute problemlos. Bisher waren solche Sensoren eher der Forschung vorbehalten, jetzt kommt mit Atmotube eine kleine Röhre im Format eines USB-Sticks auf den Markt, die Luftqualität für jedermann messbar macht.

Wetterstation für die Hosentasche

Die erste Ausführung des Geräts namens Atmotube wurde schon 2015 vorgestellt. 2018 haben die Gründer dann das Nachfolgemodell „Atmotube Plus“ präsentiert. Es kam mit einer
genaueren Sensorik, einer zusätzlich integrierten Wetterstation (barometrische Druck- und Höhensensoren) und einer höhere Antennenleistung (bis zu 10 Meter) daher. Ebenfalls optimiert wurden Batterielaufzeit und Tragbarkeit. Mitte 2019 wird dann die dritte Generation namens „Atmotube Pro“ erscheinen. Diese kann dann laut Hersteller auch Staub, Pollen, Ruß und Schimmelsporen erkennen.

Das aktuelle Modell „Plus“ besteht aus einem kleinen Zylinder aus Titan und ist mit einer App fürs Smartphone verbunden. Die kleine Säule misst in Echtzeit etwa Kohlenmonoxid und über 50 flüchtige, organische Verbindungen, sogenannte VOCs – dazu gehören auch Allergene. In der App werden diese Daten in Echtzeit visualisiert. Dabei zeigt eine Skala von 0 bis 100 an, wie sauber die Luft ist. Ist die Luftqualität in der unmittelbaren Nähe sehr schlecht, warnt ein Alarm.

Atmotube ist mobil und kann etwa am Rucksack befestigt werden

Blau = die Luft ist rein

Die App nutzt auch die Daten anderer Geräte in der Umgebung – somit sieht der Nutzer auf einer Karte seiner Stadt, welche Gegenden besonders verschmutzt sind. Auch wer kein Smartphone besitzt, kann Atmotube übrigens nutzen: Am Gerät ist eine LED-Leuchte angebracht, die per Farbampel die jeweilige Luftqualität anzeigt. Bei blau ist die Luft rein, bei rot stark verschmutzt. 

Bei Atmotube handelt es sich nicht um ein reines Lifestyle Gadget. Das vom kalifornischen Start-up „NotAnotherOne” entwickelte Messgerät soll das Thema Luftqualität langfristig auf die Agenda bringen. Die Idee zu Atmotube kam den Gründern Vera Kozyr und Igor Mikhnenko in einer Zeit, in der sie beruflich und privat viel auf Reisen waren und auf Orte trafen, in denen die Luft massiv verschmutzt war.

Unsere menschlichen Sinne und Wahrnehmung reichen einfach nicht aus, um Luftverschmutzung realistisch einzuschätzen. Das ist  insofern bedenklich, da wir ihr tagtäglich ausgesetzt sind. Bevor wir anfingen Atmotube zu entwickeln, gab es schlichtweg kein geeignetes Werkzeug um in Echtzeit die Qualität der eigenen Umgebungsluft zu ermitteln


Mitgründerin Vera Kozyr.

Mit der nun möglichen Messung von Luftqualität in Echtzeit wollen die Macher Menschen weltweit dabei helfen, Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dabei eignet sich das kleine High-Tech-Gerät nicht nur besonders für Asthmatiker, Allergiker und Lungenkranke, sondern auch für Eltern von Kleinkindern sowie für ältere Menschen.

Mehr Informationen auf https://atmotube.com

Fotos: Atmotube

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