Dracula Technologies - ein organisches Solarmodul, das wie eine Fledermaus geformt ist (Copyright: Dracula Technologies)

Dracula Technologies macht Strom aus Lampenlicht

Strom kommt aus der Steckdose – aber wie wird er eigentlich erzeugt? In Deutschland wurden im 1. Quartal 2021 rund 138 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Erneuerbare Energieträger machten insgesamt ca. 41 % davon aus, Photovoltaik (also Solarenergie) nahm mit 4,8 % eine eher kleine Rolle ein – hier könnte es also noch viel Luft nach oben geben. Solarzellen sind aber gemeinhin auf Sonnenlicht angewiesen, um Strom zu liefern, oder? Nicht unbedingt: Das französische Start-up Dracula Technologies verspricht eine Photovoltaik-Technologie, die auch in Innenräumen nutzbar ist, aus künstlichem oder natürlichen Licht Strom erzeugt und damit unsere Haushaltsgeräte mit Energie versorgen könnte.

Eine Hand hält ein kleines und biegbares Solarmodul von Dracula Technologies zwischen zwei Fingern
Die LAYER-Technologie von Dracula Technologies soll flexible und kleine Solarpanels für Innenräume möglich machen (Coypright: Dracula Technologies)

Organische Solarzellen aus dem Drucker: So funktionieren die Module von Dracula Technologies

Die französische Firma setzt für ihre Technologie namens LAYER auf so genannte organische Solarzellen. Die bestehen aus Kohlenstoffverbindungen und benötigen in der Herstellung keine seltenen Erden oder Silizium. Und: Die Zellen kommen aus speziellen Druckern, was sehr flexible Formen möglich macht. Nach der Installation können die kleinen Module geringe Mengen Strom aus dem Umgebungslicht erzeugen und damit andere Geräte betreiben. Das dürfte insbesondere für die immer größere Menge an Smart-Home-Devices interessant sein, die nicht nur in Deutschland immer beliebter werden.

Eine umweltfreundliche Alternative zu Batterien

Die LAYER-Module des Start-ups sollen nicht nur flexibler, sondern auch umweltfreundlicher als bestehende Lösungen sein – zum einen, weil für den Herstellungsprozess weniger komplexe Ressourcen notwendig sind, zum anderen, weil sie Akkus und Batterien für Smart Devices auf längere Sicht überflüssig machen könnten. Das würde auch zur Müllvermeidung beitragen, denn aktuell gibt es nur für einen kleinen Teil leerer Batterien ein Recycling-Programm.

Das Team von Dracula Technologies posiert für ein Gruppenfoto
Das Team des französischen Start-ups hat noch große Pläne (Copyright: Dracula Technologies)

Dracula Technologies will ab 2024 Millionen Solar-Module herstellen

Das französische Start-up scheint einen langen Atem zu haben: Schon 2011 gründete sich das Team um CEO Brice Cruchon, sechs Jahre gingen allein für Forschung und Entwicklung drauf. In der Zwischenzeit sammelte Dracula Technologies insgesamt rund 4,4 Millionen Euro von Investor:innen ein, um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Ab 2024 will das Unternehmen seine organischen Solarzellen im industriellen Maßstab herstellen und jedes Jahr Millionen davon produzieren.

Mehr Infos zum Start-up und seiner Technologie gibt es hier: https://dracula-technologies.com/

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