Mehr als ein Viertel der Arbeitszeit verbringen Arbeitnehmende in Deutschland mittlerweile in Meetings. Die Probleme dabei sind bekannt: Die Besprechungen verlaufen oft ineffizient, klare Erkenntnisse fehlen, Aufgaben werden übersehen und unnötige Follow-ups kosten viel Zeit.
Das fiel auch Benedikt Böringer (26) auf, woraufhin er zusammen mit seinem Studienfreund Louis Morgner die KI-Software Jamie entwickelte. Die Idee: Eine smarte Meeting-Assistenz, die automatisch mitschreibt, mitdenkt – und das ganz ohne US-Datenschatten.
Vom Student zum Startup-Gründer
Kennengelernt haben sich Benedikt und Louis im ersten Semester an der Uni in Maastricht. Schon damals war klar: Die beiden wollen gründen. Der erste Versuch scheiterte – was sie nicht entmutigte. Im Gegenteil: Die Corona-Zeit brachte die Erkenntnis, dass es in Meetings nicht an Tools, sondern oft an Struktur und Nachbereitung fehlt. Aus dieser Erkenntnis wurde Jamie geboren – und das Startup wächst ordentlich. In den letzten fünf Monaten, haben sich die Nutzerzahlen auf hohem Niveau verdreifacht.
Was Jamie kann – und anders macht
Jamie ist ein KI-Tool, das Meetings nicht einfach nur aufzeichnet, sondern sie nach Aussage der Gründer auch versteht. Fachjargon, Dialekte, komplexe Zusammenhänge? Kein Problem. Jamie erstellt automatisch strukturierte Notizen, erkennt Aufgaben und fasst zusammen, was wirklich wichtig war. Wir werden das Produkt als Redaktion noch ausführlich testen, aber was wir auf die Schnelle gesehen haben, kann sich wirklich sehen lassen.
Was Jamie von anderen unterscheidet:
- Kein Bot im Call: Jamie läuft als separate Anwendung, ist also nicht sichtbar im Meeting – und funktioniert auch bei Offline-Gesprächen.
- Für alle Plattformen: Egal ob Zoom, Google Meet, MS Teams oder ein Kaffeeplausch im Konfi – Jamie kann überall dabei sein.
- Datenschutz made in Germany: Gehostet in Frankfurt, vollständig DSGVO-konform. Die Daten werden nicht fürs KI-Training verwendet – was gerade bei sensiblen Business-Inhalten ein echtes Plus ist.
- Hohe Qualität: Die Notizen sind so gut, dass Korrekturen zur Ausnahme werden. Wer schon mal mit Google Gemini oder MS Teams-Mitschnitten gekämpft hat, weiß, was das wert ist.
Von der Mitschrift zur echten Rundum-Unterstützung
Jamie ist mehr als ein smarter Notizblock. Die Vision des Teams geht weiter: Künftig soll Jamie vor dem Meeting die Agenda erstellen, währenddessen in Echtzeit relevante Inhalte liefern und danach gleich die Follow-up-Mails rausschicken oder Termine koordinieren. Das wäre dann ein echter 360-Grad-Meeting-Assistent, der nicht nur Zeit spart, sondern auch den Kopf frei macht.
50.000 Menschen sind an Bord
Offenbar trifft Jamie einen Nerv: Innerhalb von fünf Monaten haben sich die Nutzendenzahlen verdreifacht – auf über 50.000 weltweit. Zu den Nutzer:innen gehören Mitarbeitende von Audi, Siemens, Adobe oder LinkedIn. Das ist schon nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Jamie mit Tech-Riesen wie Microsoft oder Google konkurriert.
Und jetzt?
„Wir wollen, dass sich niemand mehr zwischen Mitdenken und Mitschreiben entscheiden muss“, sagt Benedikt. Klingt nach einem Versprechen – und nach einem Startup, das ziemlich genau verstanden hat, worauf es in der neuen Arbeitswelt wirklich ankommt.
Foto oben: Zu sehen ist Benedikt Böringer (CEO).