VARYCON

VARYCON automatisiert High-Quality Content

Wer bist du und was ist deine Rolle bei VARYCON?

Mein Name ist Barbara Stadler und ich bin Head of Business Development & Sales bei VARYCON. Im täglichen Business spreche ich mit potenziellen neuen Kunden, stelle ihnen unsere digitale Plattform für Creative Automation vor und definiere zusammen mit ihnen ihre Anwendungsfälle sowie aktuellen Pain Points innerhalb ihrer bestehenden Prozesse für die Erstellung von Media Content. Zudem analysiere ich gemeinsam mit ihnen ihre genauen Anforderungen und zeige ihnen, wie sie mit VARYCON ihre Content Production Pipeline skalierbar und effizient auf- und ausbauen können. Mein Wissen über dieses Thema, inklusive den neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), teile ich zudem auch gerne mit meinem Netzwerk. Die Inhalte dafür erstelle ich regelmäßig selbst oder in Abstimmung mit meinem Team und stelle sie dann ebenfalls unseren Kunden und Partnern zur Verfügung.

Pitchtime! Beschreib doch die Geschäftsidee hinter VARYCON in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?

Wir lösen das Problem, dass die Erstellung von Content für Markenunternehmen und Konsumgüterkonzerne auf dem klassischen Weg einfach viel zu lange dauert und die Abhängigkeit von beispielsweise externen Partnern sehr hoch ist. Mit “Content” meinen wir dabei alles vom einfachen Social-Media-Post bis hin zum professionellen TV-Spot inklusive 3D-Animationen. Von der Erstellung eines ersten Briefings durch einen Brand-, Product- oder Marketing-Manager bis zum finalen Ergebnis kann es mitunter bis zu einem Monat dauern. Das ist in einer Zeit, in der Reaktionsfähigkeit und ‘on-demand delivery’ mittlerweile das A und O sind, einfach viel zu viel. Darüber hinaus ist nicht nur der zeitliche, sondern auch der monetäre Aufwand einfach sehr hoch. Kunden wollen heutzutage direkt eine Antwort auf ihr Problem erhalten oder ein Angebot, das sie personalisiert anspricht – mit VARYCON bieten wir genau dafür eine Lösung. Dies bedeutet, dass Media Content, der bislang viel Abstimmung, Feedback-Runden und Koordination mehrerer Dienstleister und Teams benötigt hat, dank VARYCON eigenständig und in-house umgesetzt werden kann. Dies führt bei unseren Kunden unter dem Strich zu mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz.

Wie kam es zu der Idee, die hinter VARYCON steckt?

VARYCON war zunächst ein Agentur-Projekt von Recordbay – unserem Vorgängerunternehmen. Unser Team hat früher als Agentur unzählige Video-Adaptionen für verschiedene Kunden vorgenommen und war dabei immer wieder überrascht, wie mühsam es für unsere Kunden sein musste, eine einfache Adaption – wie z.B. eine Länderadaption eines Master-Films – zu erstellen bzw. zu bekommen. Dafür müssen nämlich zunächst Daten von oftmals verschiedenen Dienstleistern eingeholt werden. Dies sind u.a. offene Daten des Master-Videos, 3D-Packshots, Produktlabels in der jeweiligen Landessprache, und ein Voice Over als Basis für die Aufnahme einer übersetzten Version. Bis in der Vergangenheit alle Daten bei uns zusammenkamen, dauerte es oftmals bis zu 2-3 Wochen. Erst danach konnten wir für unsere Kunden mit den Adaptionen für z.B. internationale Werbekampagnen starten.

Für uns war vor diesem Hintergrund klar, dass dieser gesamte Prozess schneller gehen musste. Mit unserem Know-How zu den in der Branche verwendeten Tools, dem Qualitätsanspruch zu einzelnen Formaten, aber auch unserer Expertise im Bereich Computer Science haben wir dann vor ein paar Jahren angefangen, zu überlegen, wie solch eine einfache Adaption auch inhouse realisiert werden kann – und zwar von Mitarbeitern unserer Kunden, die keine ausgebildeten Video Artists oder 3D-Designer sind. Daraus entstand dann 2019 unser heutiges Unternehmen VARYCON.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?

Wir finanzieren uns seit dem Start komplett selbst. Für unser Gründerteam war es wichtig, VARYCON aus eigenen Mitteln heraus aufzubauen, da es absehbar war, dass das Thema “Creative & Content Automation” bei Marketern und Brand Managern bzw. generell bei Unternehmen in Zukunft groß und wichtig werden würde. Diese Überzeugung und der Mut, ein eigenes B2B-Software-Tool via Bootstrapping aufzubauen, haben dem Team im Endeffekt Recht gegeben: Drei Jahre nach Entwicklungsbeginn unseres heutigen Produkts haben wir die Kosten bereits komplett refinanziert und erzielen gute Gewinne.

Wen wollt ihr mit VARYCON erreichen?

An sich kann jedes Unternehmen mit unserer Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform arbeiten. Vom Fokus her richten wir uns aber primär an Marketing- und Brand Manager von Konzernen im Konsumgüterbereich – dies umfasst sowohl die Verantwortlichen im jeweiligen Headquarter dieser Kundengruppe, aber vor allem auch die Teams ihrer Dependancen im Ausland. Gerade kleinere Länder bzw. Zielmärkte haben oftmals nicht so viel Marketing-Budget zur Verfügung, um eigenständige Konzepte und Kampagnen zu entwickeln und umzusetzen. So werden für diese Märkte meistens die vorhandenen Master-Filme (oft in englischer Sprache) genutzt und dann lediglich übersetzt. Der Bezug zur nationalen Zielgruppe ist somit jedoch kaum möglich. Ebenso können auch nicht mehrere Versionen erstellt werden, um diese dann beispielsweise zunächst zu testen.

Mit VARYCON haben unsere Kunden die Möglichkeit, ihre jeweilige Länderversionen zielgerichtet zu erstellen und für A/B-Testings auch mehrere Varianten auszuprobieren. Zwar passiert dies immer noch auf Basis eines Masters, um die generelle Corporate Identity und das Design der Company und Brand zu wahren, als auch die Story der Kampagne beizubehalten, aber Spielszenen, Typo-Einblendungen und Voice-Over können gemäß der nationalen Gegebenheiten und Zielgruppe effizient angepasst werden. So erhält das Video seinen eigenen Charakter und auch die Teams in kleineren Ländern die Möglichkeit, mehr Content zu generieren, als mittels bisheriger Workflows möglich ist.

Generell kann auf Basis von Templates viel mehr Varianz für verschiedene Formate entstehen. Wo derzeit in zwei Wochen nur eine Version für einen Distributionskanal entsteht, können jetzt mit internen Ressourcen an einem Tag mehr als 20 Varianten erstellt und auch direkt an verschiedene Online- und Offline-Channel distribuiert werden.

Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Wir haben VARYCON komplett selbst entwickelt und sind somit in der Lage, auch individuelle Kundenwünsche umzusetzen. Sei es die Anbindung an beispielsweise ein DAM-System, die Integration von SSO oder die Anbindung von Distributionstools.
Auch können wir Prozesse, wie beispielsweise Freigabe-Prozesse gemäß der jeweiligen Unternehmensvorgaben integrieren.

Uns ist es wichtig, für unsere Kunden der Ansprechpartner für alle Probleme und Themen im Bereich Creative & Content Automation zu sein. So stehen wir beratend zur Seite und informieren sie zudem proaktiv zu neuen Trends im Markt und aktualisierten Funktionen unseres Produkts. Unser Ziel ist es, mit unseren Kunden langfristige Partnerschaften aufzubauen. Dafür sehen wir uns alle bestehenden Prozesse bei der Content-Erstellung an, nehmen die Wünsche der User auf und identifizieren Pain Points, um diese dann sukzessive mit unseren Kunden anzugehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Einen Vorteil bietet außerdem unser Know-How aus unserer Agentur-Arbeit in den Bereichen Design, 3D, Video-Production und Development. Aber auch unser Research-Team, das sich ständig mit den neuesten Trends und Entwicklungem wie z.B. im Bereich Künstlichte Intelligenz (KI) beschäftigt und Tests in VARYCON durchführt.

Schon seit Jahren setzen wir uns mit den Möglichkeiten, die KI bietet, auseinander und kombinieren die besten verfügbaren KI-Tools, um die Use Cases unserer Kunden perfekt umzusetzen. Wir sind so gesehen der Dirigent eines KI-Orchesters für unsere Kunden, die sich dabei weder keine Sorgen über Datensicherheit noch Funktionalität machen müssen.

Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?

Wir hätten schon viel früher von VARYCON erzählen sollen, d.h. mehr den Fokus auf Marketing und Sales legen. Wir sind kein großes Team und wollen auch nicht wie andere Tech-Unternehmen in einem “Hyper Growth”-Modus wachsen – dennoch wir hätten schon früher etwas lauter sein und von VARYCON berichten können, dann hätten wir vermutlich noch schneller Kundenkontakte aufgebaut. Es es war uns jedoch in den ersten Jahren sehr wichtig, die Plattform erst einmal “corporate ready” zu kriegen und zu wissen, dass bspw. auch mehrere Länder gleichzeitig TVCs erstellen können und VARYCON immer noch perfekt performt. Wir wollten bei unserem Launch also lieber direkt eine “bullet-proof solution” anbieten können, anstatt in der Öffentlichkeit nur zu sagen, dass es irgendwann soweit sein kann.

Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?

Ich würde sogar mehr als nur einen Tipp geben, genau genommen sind es drei. Der erste Tipp ist: “Findet einen guten Mittelweg zwischen Mut und Sicherheit.” Es hilft nichts, sich zu lähmen, weil man Dinge bis ins kleinste Detail durchdenken möchte. Damit zerdenkt man oftmals zu schnell und viel. Ein „Ja, aber, was ist wenn” ist sinnvoll, aber eben nicht immer. Ein gesundes Risiko, mit dem man sich noch wohlfühlt und ein gutes Bauchgefühl sind immer die beste Grundlage, um Entscheidungen zu treffen.

Der zweite Tipp: Man muss sich bewusst sein, dass man auch einmal auf die Nase fällt. In dem Fall ist es wichtig, einfach immer wieder aufzustehen. Es kann nicht immer alles im ersten Anlauf klappen. Manchmal probiert man etwas, das man vor Jahren schon einmal gemacht hat und dabei gescheitert ist, einfach nochmal – und dann funktioniert es im nächsten Anlauf.

Tipp Nummer Drei: “Choose your battles”. Vor allem bei der Zusammenstellung des Teams ist dies extrem wichtig. Es bringt dich nicht weiter, wenn du überqualifizierte Einzelspieler hast, die aber nicht zusammenspielen können und bei denen die Kommunikation nicht stimmt. Es geht bei einem Unternehmen um den gemeinsamen Erfolg, nicht um die perfekte Positionierung Einzelner.

Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup-Welt verschlagen hätte?

Generell fühle ich mich in meiner Position bei VARYCON sehr wohl. Mittlerweile bin ich ja auch schon über das “verflixte siebte Jahr” heraus dabei und brenne immer noch für den weiteren Ausbau der Plattform und natürlich auch unseren Kundenstamm. Ich fühle mich in meinem Team sehr wohl, achte aber auch sehr darauf, dass das Team das auch tut. Mir ist Loyalität und Offenheit sehr wichtig und wenn ich das Gefühl hätte, ich würde nicht mehr voll bei der Sache sein oder ich würde Dinge nur noch hinnehmen, dann würde ich wahrscheinlich nach einer neuen Aufgabe suchen. Was das dann wäre, kann ich gar nicht so genau sagen. Wahrscheinlich würde ich wieder bei einem Startup anfangen, das im Bereich Tech, Innovation, und Creation unterwegs ist, denn keine Branche ist so spannend und erfindet sich so oft neu, wie diese.

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