Zentrum für Digitalrechte und Demokratie

Zentrum für Digitalrechte und Demokratie startet in Berlin

Neues Projekt von Markus Beckedahl und Campact will digitale Grundrechte stärken und Big-Tech-Narrativen etwas entgegensetzen

Digitale Grundrechte brauchen eine stärkere Stimme

In Berlin ist heute das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie“ offiziell gestartet. Hinter dem Projekt stehen der Netzaktivist Markus Beckedahl und die Bürgerbewegung Campact. Ziel ist es, der wachsenden Dominanz großer Tech-Konzerne im öffentlichen Diskurs eine zivilgesellschaftliche Perspektive entgegenzusetzen – mit klarer Haltung, professioneller Kommunikation und politischem Anspruch.

Warum braucht es das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie gerade jetzt?

Die digitale Öffentlichkeit sei „der neue Ort, an dem sich Demokratie entscheidet“, schreiben die Initiator:innen auf der Projektwebseite digitalrechte.de. Dort würden Plattformbetreiber mit wirtschaftlichen Interessen maßgeblich bestimmen, welche Debatten Sichtbarkeit erhalten – und welche nicht.

Foto: Jason Krüger

Markus Beckedahl, Mitgründer von netzpolitik.org und der re:publica, nennt einen konkreten Anlass für die aktuelle Initiative: „Wir sehen mit Sorge, wie Plattformen zu politischen Akteuren werden: ohne demokratische Kontrolle, aber mit enormer Macht über Meinungsbildung, Sichtbarkeit und Debatten.“

Er spricht von einzelnen Personen und großen Tech-Konzernen, die darüber entscheiden, wie wir kommunizieren – und diese Protagonisten nutzen ihre Macht strategisch aus. 

Was das Zentrum leisten will

Kern des neuen Zentrums ist ein geplanter Newsroom für digitale Grundrechte. Journalist:innen, Multiplikator:innen und politisch Aktive sollen dort schnell verständliche Einschätzungen zu aktuellen Debatten im digitalen Raum erhalten – etwa zu Plattformregulierung, Datenschutz oder KI-Governance.

Neben der Beobachtung und Einordnung aktueller Entwicklungen will das Zentrum vor allem selbst Akteur im digitalen Diskurs werden. Geplant sind Social-Media-Formate, Erklärvideos und neue Narrative für die digitale Zivilgesellschaft – vor allem auf Plattformen wie Mastodon, Instagram, LinkedIn und TikTok.

Wer dahintersteht – und wie es weitergeht

Träger des Projekts ist eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Berlin. Campact unterstützt die Initiative in den ersten drei Jahren mit je 300.000 Euro jährlich. Langfristig soll ein Team von fünf bis zehn Personen aufgebaut werden, das politische Kommunikation, Analyse und Kampagnenarbeit verbindet.

Foto: Julia Steinigeweg/Campact

„Für uns ist klar: Die Auseinandersetzung um die Gestaltung des digitalen Raums ist ein ganz entscheidender Faktor für die Zukunft unserer Demokratie und unserer Sicherheit.“ sagt Campact-Vorständin Dr. Astrid Deilmann in einem Blogbeitrag der Organisation.

Weitere Informationen:

Campact-Blog zur Gründung
Interview bei digitalpolitik

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