Das Berliner Startup GIFTD will Modeunternehmen helfen, nachhaltiger mit überschüssiger Ware umzugehen – und daraus gleich neue Reichweite schaffen. Gegründet wurde GIFTD 2022 von Hannah Kromminga und Michael Gegg. Was als Plattform für das Verschenken von Secondhand-Mode begann, hat sich 2024 zu einem spannenden B2B-Modell für Circular Marketing entwickelt.
Die Grundidee ist simpel: In der Modebranche bleibt nach jeder Kollektion viel übrig – Musterteile, Samples oder Archivware. Diese Kleidung ist oft hochwertig, landet aber irgendwann im Lager oder wird entsorgt. Genau hier setzt GIFTD an. Marken können über die Plattform ihre Restbestände gezielt an Kund:innen oder Micro-Influencer:innen verschenken, die im Gegenzug Inhalte posten oder die Produkte im Alltag zeigen.
So entsteht eine Win-win-Situation: Unternehmen sparen Ressourcen und erreichen authentische Reichweite, während Konsument:innen besondere Einzelstücke bekommen.
Die Köpfe hinter der Idee
Hannah Kromminga bringt über 15 Jahre Erfahrung aus der Circular-Fashion-Szene und dem strategischen Marketing mit, Michael Gegg ist E-Commerce-Experte und verantwortet die technische Seite der Plattform. Gemeinsam führen sie ein Team aus sieben Mitarbeitenden mit dem Ziel, nachhaltige Markenbindung neu zu denken.
Beispiel Fabletics: Wenn Samples zum Social-Media-Hit werden
Wie gut das Konzept funktioniert, zeigt die Zusammenarbeit mit der Activewear-Marke Fabletics. In einer Pilotkampagne waren hunderte Sample-Produkte innerhalb weniger Minuten vergriffen – die Click-Through-Rate lag laut Unternehmen bis zu zehnmal höher als bei klassischen Influencer-Kampagnen. Der Erfolg hat überzeugt: 2025 sollen weitere Aktionen folgen.
Warum die Idee funktioniert
Der Ansatz von GIFTD passt in den Zeitgeist. Nachhaltigkeit ist längst kein „Nice to have“ mehr, sondern wird von Konsument:innen erwartet. Gleichzeitig suchen Marken nach günstigen, authentischen Wegen, um in Social Media sichtbar zu bleiben. GIFTD verbindet beides – mit einem Modell, das Kreislaufwirtschaft und Markenkommunikation zusammenbringt.
Was als Nächstes kommt
Das Team arbeitet daran, weitere Brands an Bord zu holen und die Plattform europaweit auszurollen. Das Ziel: Modeartikel sollen künftig nicht mehr im Lager verstauben oder vernichtet werden – sondern neue Geschichten erzählen.