Wer bist du und was ist deine Rolle bei SHOWZ?
Ich bin Ayan und wie der Name schon verrät, komme ich aus dem Schwabenländle. Meine Superpower ist Liebe und ich bin Gründer und CEO von SHOWZ, der Brand Experience Agency.
Pitchtime! Beschreibe die Geschäftsidee hinter SHOWZ in wenigen Sätzen.
We create powerful brands. Punkt. Viele Tech-Unternehmen wissen nicht, wie sie eine geile Marke aufbauen und positionieren. Genau da packen wir an. SHOWZ hilft Tech-Unternehmen oder Startups eine Brand zu werden – wir verändern dabei nicht ihre Identität, aber wir machen sie SEXY. Konkret decken wir drei Säulen ab: Branding, Design und Experiential Marketing.
Wie kam es zu der Idee, die hinter SHOWZ steckt?
Gerade Technologieunternehmen wirken oft distanziert und unnahbar, da sie weniger häufig in der realen Welt präsent sind. Die emotionale Bindung zu Kund:innen basiert daher stark auf digitalen Touchpoints. Dies wollten wir ändern. Eine Marke muss je nach Anlass unterschiedlich auftreten. So erwarten Kund:innen beispielsweise einen freundlichen und nahbaren Umgang, während Investor:innen Wert auf Seriosität und Kompetenz legen.
Mitarbeitende hingegen wünschen sich eine Unternehmenskultur, die von Wertschätzung und Teamgeist geprägt ist. Um diesen unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen gerecht zu werden, gestalten wir Marken so, dass sie sowohl emotional ansprechend als auch seriös und kompetent wirken. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf eine offene und transparente Kommunikation mit allen Stakeholdern.
Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch heute?
Zur Gründungszeit war es eine Herausforderung den richtigen Product-Market-Fit zu finden und unsere Services so zu bauen, dass sie mit der Zielgruppe resonieren. Die Idee, digital-native Brands in der physischen Welt erlebbar zu machen, war sehr neu. Wir waren anfangs bootstrap-finanziert, heute finanzieren wir uns aber vollständig aus unseren Einnahmen.
Wen wollt ihr mit SHOWZ erreichen?
Mit SHOWZ sprechen wir die unterschiedlichsten Kunden an, hauptsächlich aber Technologieunternehmen, die – ebenso wie wir – nach Innovation streben und ihre Marke zukunftsorientiert positionieren wollen. Da uns Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt, sehe ich uns wie eine Art Katalysator, der die umweltbewussten Produkte und Materialien an die Kund:innen und somit auch in ihren Wirkungsbereich bringt. Langfristig möchten wir gerne noch mehr Marken mit umweltbewusstem Mindset ansprechen, die für ihre Markenerlebniswelten wie Events, Pop-Ups oder Storedesigns Unterstützung benötigen. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob es sich um eine Fashion-Brand handelt bzw. in welchem Bereich das Unternehmen tätig ist.
Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?
Was uns von der Konkurrenz unterscheidet, ist, dass wir Kreativität und Technologie miteinander verbinden und unsere Konzepte umweltfreundlich designen und produzieren. Dabei versuchen wir eco-friendly richtig sexy zu machen. Wir setzen Point-Of-Sale Produktionen um, für die wir viel mit natürlichen Materialien arbeiten und diese mit kontrastreichen Elementen, die recycled sind, mixen. Es muss nicht mehr alles weggeschmissen werden.
Es ist okay, ein Konzept nach einem Jahr, leicht verändert oder umdekoriert, erneut zu verwenden. Ganz ehrlich, warum kann ein Fashion-Store das Weihnachtsschaufenster im Folgejahr umdekoriert nicht nochmal einsetzen? Wir sind immer bestrebt, grüne Alternativen zu finden und möchten stetig grüner werden. Dafür hinterfragen und überarbeiten wir fortwährend unsere internen Prozesse. Dank Technologien sparen wir viele Ressourcen und können unsere Konzepte und Erlebnisse skalieren, ohne dabei Müll zu produzieren. Jedes Konzept, jede Kampagne hat eine digitale oder virtuelle Verlängerung. Wir arbeiten viel mit AR. Es ist irre, was wir alles als Erweiterung der Realität bauen können, was physisch unvorstellbar wäre.
Was hättest du rückblickend in der Startphase anders gemacht?
In der Startphase hätte ich wohl mehr finanzielle Mittel aufgetrieben, um von Anfang an erstklassige und hochqualifizierte Experten für das Unternehmen zu gewinnen. Lieber ein kleineres, aber erfahreneres Team, als viele Mitglieder, die eher auf Junior- oder Mid-Level-Niveau sind.
Mit der Erfahrung deiner Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?
Wie viel Zeit und Platz haben wir? Lustig, denn genau zu dem Thema habe ich kürzlich erst einen LinkedIn-Beitrag veröffentlicht. Der hieß ‘6 Jahre Gründung, 6 Learnings’ und teile ich gerne nochmal an dieser Stelle:
- Einfach anfangen. Egal wie lange du zögerst, du kannst dich niemals perfekt auf den Start vorbereiten.
- 80% versus 20%. Die letzten 20% fressen 80% der Zeit und tragen meist wenig zum Endergebnis bei.
- Sparringspartner sind wichtig. Du brauchst jemanden, der:die ehrlich auf deine Fehler hinweist und dich motiviert, wenn du mal durchhängst.
- Ein Unternehmen ohne Werte ist wie ein Lebewesen ohne Seele. Werte geben deiner Company Charakter und ziehen gleichgesinnte Menschen an.
- Sei anders. Die Nummer 1 werden ist langweilig, die gibt es ja schon! Wer anders ist, bleibt in Erinnerung und hebt sich ab.
- Hör nicht auf zu lernen. Setz’ nicht nur auf junge Talente, sondern auch auf erfahrene Expert:innen.
Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup- und Markenwelt verschlagen hätte?
Ich bin parallel noch Host auf Netflix. Ich denke, ich wäre als Moderator noch stärker präsent, wenn ich meine Passion nicht in der Markenwelt gefunden hätte.
Foto: (c) Robert Lehmann