Ein essbarer Eisloeffel von Spoontainable liegt in einer Eissschüssel

Diesen Eislöffel kann man essen

Wir mögen nicht nur Bratwurst und Bier: Im Durchschnitt isst jeder Deutsche pro Jahr knapp acht Liter Eis. Die Herstellung von Speiseeis erwirtschaftet hierzulande ca. 1,1 Milliarden Euro. Doch die Schlemmerei hat auch eine Schattenseite: Laut dem Stuttgarter Start-up Spoontainable landen allein in der Bundesrepublik jedes Jahr 360 Millionen Plastiklöffel nach dem Eisgenuss im Müll. Das Unternehmen hat deshalb einen essbaren Eislöffel entwickelt, der dieses Problem lösen soll.

Vegan und ohne Zucker

Der neue Löffel besteht aus Nahrungsfasern. Das sind Bausteine, die nur in pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommen und eine positive Wirkung auf unsere Verdauung haben. Zudem enthält das neue Produkt keinen Zucker, ist reich an Ballaststoffen und auch für Veganer verzehrbar. An der Rezeptur hat das Team von Spoontainable nach eigenen Angaben einige Monate geforscht: „Zunächst war die Rezeptoptimierung ein langwieriger Prozess, da wir viel experimentieren mussten. Doch durch die Verwendung von Nahrungsfasern der Kakaoschale haben wir die Balance zwischen knusprigem Keks und stabilem Löffel finden können“, sagt Julia Piechotta, Mitgründerin von Spoontainable, auf Anfrage von startupmag.

Ein brauner essbarer Eisloeffel liegt auf Kakaopulver
Der essbare Eislöffel besteht aus Nahrungsfasern der Kakaoschale – Foto vom Hersteller

Kampf gegen den Plastikmüll

Julia Piechotta kam gemeinsam mit Amelie Vermeer auf die Idee mit den essbaren Löffeln. Die beiden Gründerinnen lernten sich an der Universität Hohenheim in der Nähe von Stuttgart kennen und begannen dort, sich mit dem Plastikproblem in Deutschland zu beschäftigen: „Wir wollten Alternativen finden und als Eisliebhaber haben wir uns auf die Plastikeislöffel fokussiert, da hier unglaubliche Mengen an Plastikmüll entstehen, die bisher eher unbeachtet blieben“, so Piechotta. Nicht nur die Rezeptur des neuen Eislöffels stellte das Start-up vor Herausforderungen: „Im nächsten Schritt musste ein Produzent und Finanzierungsmittel gefunden werden, um überhaupt erstmal marktfähig werden zu können“, erklären die Gründerinnen. Gemeinsam mit ihrem Team, zu dem auch zwei Ernährungsexpertinnen gehören, habe man diese Herausforderung aber gemeistert.

Die Spoontainable-Gründerinnen sitzen nebeneinander und lächeln
Die beiden Gründerinnen von Spoontainable: Amelie Vermeer und Julia Piechotta

Start im Sommer 2019

Im Sommer dieses Jahres sollen die ersten essbaren Löffel von Spoontainable in verschiedenen Eisdielen zum Einsatz kommen. Die Gründerinnen wollen den Start nutzen, um Feedback für ihr neues Produkt zu sammeln und es weiter zu verbessern.

Wir sind bereit für die kommende Eissaison.

Julia Piechotta, Mitgründerin von Spoontainable

Auf die Nachfrage, ob es beim Eislöffel bleibe oder ob noch anderes essbares Besteck geplant sei, antwortet Piechotta: „Wir haben viele Ideen und arbeiten schon an weiteren Produktvariationen, wie Farbe und Größe.“

Auf der offiziellen Website des Start-ups könnt ihr mehr über den essbaren Eislöffel erfahren: https://spoontainable.com/

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