Quartiermeister

Quartiermeister: Erstes gemeinwohlbilanziertes Bier Deutschlands

Bier und Bilanzen – das klingt nach einer ungünstigen Kombination. Ruft die Vorstellung an die doppelte Buchführung zunächst Assoziationen hervor, die an komplizierte Rechnungen und entscheidende Gewinn- und Verlustaufstellungen erinnern, für die es einen nüchternen Kopf braucht. Dass Bier und Bilanz durchaus eine ideale Symbiose ergeben können, hat jetzt das Sozialunternehmen Quartiermeister gezeigt und sich in Zusammenarbeit mit der Initiative GWÖ auf eine ganz neue Art bilanzieren lassen.

Ziel: Die Ökonomie sozial ausrichten

Geprüft wird bei dieser Form der Bilanzierung nicht der ökonomische Erfolg, sondern der positive Beitrag, den eine Organisation zum Gemeinwohl leistet. Denn hinter dem Akronym „GWÖ“ verbirgt sich das Konzept der Gemeinwohlökonomie. Was sperrig klingt, ist eine internationale Initiative, in dessen Zentrum ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem steht, das Ökonomie demokratisch, sozial und nachhaltig ausrichtet. Um den Beitrag von Organisationen zum Gemeinwohl zu messen, hat die GWÖ die Gemeinwohl-Bilanz entwickelt. Mit einem Punktesystem werden Organisationen auf ethische und ökologische Kriterien geprüft. Je besser der Einsatz, desto mehr Punkte werden vergeben.

Quartiermeister Bierflaschen

10 Cent an soziale Projekte

Als erstes deutsches Bierunternehmen hat sich Quartiermeister bereits 2014 der Analyse unterzogen und mit 665 von 1000 Punkten überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Quartiermeister ist ein Social Business, das seine ethischen und sozial ausgerichteten Prinzipen in sämtliches Handeln einbezieht und sich seit 2010 für eine gerechte Wirtschaft zum Wohle aller einsetzt. Pro verkauften Liter spendet die Biermarke 10 Cent an soziale und kulturelle Nachbarschaftsprojekte. Über die Refinanzierung der Gewinne zeigt Quartiermeister, wie Wirtschaft auf einfache Weise einen positiven Beitrag zum Allgemeinwohl leisten kann.

Derzeit lässt sich die soziale Biermarke re-bilanzieren. Mit der aktualisierten Bilanzierung prüft Quartiermeistererneut seinen Beitrag zu einer gerechteren Wirtschaft, die sich nicht am Profit der Anteilseigner*innen orientiert, sondern am Wohlergehen von Mensch und Umwelt. Wer hätte gedacht, dass Bilanzieren so viel Freude macht!

Entschieden wird gemeinsam

So wird die Arbeit bei Quartiermeister aufgeteilt: Die GmbH kümmert sich um den Verkauf und die Vermarktung des Bieres. Der Verein ist für die Mittelvergabe der Gewinne zuständig und kontrolliert das Gewerbe. Jede*r kann Teil des Vereins werden. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen fließt der erzielte Gewinn nicht in private Taschen oder Anteilseigner*innen, sondern zurück in die Gesellschaft; in Projekte, die die Nachbarschaften bereichern. Jede*r kann entweder online oder über den Verein mitentscheiden, welche Projekte von den Fördergeldern profitieren. Bis heute konnte Quartiermeister so über 195.000 Euro an mehr als 180 Projekte in der direkten Nachbarschaft ausschütten.

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