Der Velox ist ein Fisch-ähnlicher Roboter mit einem langgezogenen, schwarzen Körper und Flossen an beiden Seiten

Velox – dieser Roboter kann laufen und schwimmen

Reptilien wie Krokodile gelten als Meister der Vielseitigkeit. Sie können sowohl im Wasser als auch an Land leben, sind exzellente Schwimmer und können auf festem Grund sogar kleine Sprints einlegen. Das US-amerikanische Unternehmen Pliant Energy Systems hat jetzt einen Roboter namens Velox entwickelt, der mindestens genauso vielseitig sein soll: Das Gerät soll nicht nur im Wasser problemlos vorankommen, sondern auch auf Sand, Steinen, Schnee und sogar Eis laufen können.

So bewegt sich der Velox

Wenn man den Amphibien-Roboter zum ersten Mal in Aktion sieht, denkt man zuerst an eine Mischung aus Schlange, Tausendfüßler und Fisch: Der Velox hat keine Beine oder Räder, sondern wellenförmige, weiche Flossen an seinen Seiten. Diese Flossen rotieren in einem bestimmten Muster, das den Roboter nach vorne treibt. Das funktioniert nicht nur in Seen oder Meeren, sondern auch an Land. Zudem sorgt diese Art der Bewegung dafür, dass sich eventuelle Schäden an der Umwelt in Grenzen halten und dass der Velox sich nicht leicht in Pflanzen oder Geröll festfährt. Außerdem kann der Roboter sehr schnell die Richtung ändern und auch auf engem Raum manövrieren. Aktuell wird der Velox noch ferngesteuert, zukünftig soll er sich aber auch autonom bewegen können.

So bewegt sich der Velox in unterschiedlichen Elementen – Video vom Hersteller

Wofür sich der neue Roboter eignet

Momentan ist der Amphibien-Roboter noch ein Prototyp, der Hersteller sieht aber diverse mögliche Anwendungsfälle: So könnte das Gerät für Meeresbeobachtungen zum Beispiel in Korallengebieten eingesetzt werden, Seile und Rettungsringe zu Menschen in Notlagen bringen und auch unwirtliche Gebiete kartografieren. Laut Hersteller gab es auch schon den Vorschlag, mit dem Velox an die NASA heranzutreten: Der Roboter könnte dabei helfen, fremde Planeten zu erkunden. Wie bei zahlreichen anderen vergleichbaren Technologien sind selbstverständlich auch militärische Anwendungen nicht ausgeschlossen.

Der Velox ist am Nordpol und beobachtet eine Eisbärenfamilie in einiger Entfernung
Der Roboter könnte zum Beispiel zur Arten-Beobachtung am Nordpol eingesetzt werden (Bild vom Hersteller)

Wer hinter der Technologie steckt

Pliant Energy Systems hat eigentlich einen anderen Schwerpunkt: Seit 2007 erforscht das Unternehmen, wie man Flüssigkeiten möglichst effizient zur Energiegewinnung verwendet, also beispielsweise Flüsse cleverer zur Stromversorgung nutzt. Aus diesem Ansatz entstand das Grundkonzept von Velox und seiner ungewöhnlichen Fortbewegung. Das US-amerikanische Office of Naval Research und diverse weitere Einrichtungen zählen zu den Unterstützern des Projekts.

Mehr Informationen zur neuen Technologie gibt es auf der offiziellen Herstellerseite.

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